Die Grazer Wissenschafter haben mehrfach destilliertes Wasser in zwei Behältern unter Hochspannung gesetzt. Die Flüssigkeit "kriecht“ nach oben und bildet eine Wasserbrücke zwischen den Gefäßen. So weit, so bekannt. Neu ist die Beobachtung, dass das Wasser über die Brücke in beide Richtungen fließt. Die Wasserbrücke verhält sich dabei wie ein schwebender Wasserzylinder, der auftreffendes Licht auf völlig unerwartete Weise bricht. Mit Hilfe einer Thermokamera beobachteten sie, dass sich die Brücke beim Wassertransport erwärmt. Diese Erwärmung bestimmt die Flussrichtung, die allerdings immer wieder wechselt. Die Wissenschafter nehmen an, dass die Wassermoleküle als Sammellinsen angeordnet durch die Brücke wandern. "Das könnte wichtige Hinweise auf die innere Struktur von flüssigen Wasser liefern“, erklärt Elmar C. Fuchs vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie.