Sechs von zehn Euro erwirtschaftet Österreich im Ausland. Doch im angestammten Markt Europa wird weiteres Wachstum immer schwieriger. Heimische Unternehmen müssen zu neuen Ufern aufbrechen, um international erfolgreich zu sein. Von Angela HeissenbergerÖsterreich lebt vom Export. Trotz globaler Wirtschaftsflaute lieferten österreichische Unternehmen im Vorjahr Waren im Wert von 122 Milliarden Euro ins Ausland – ein Rekordwert, der einem Anstieg um 11,7 % entspricht. Mehr als die Hälfte der heimischen Ausfuhren geht nach Deutschland, Italien, die USA, die Schweiz und Frankreich. Allerdings sinkt die Bedeutung Europas – mit Ausnahme Deutschlands, bedingt durch die starke Zuliefererindustrie –, während der Anteil der Exporte nach Asien bzw. in die Schwellenländer Brasilien, China und Indien stetig steigt, zuletzt auf 7,5 %. Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Warenverkehr mit EU-Ländern bereits leichte Rückgänge. Mit Drittstaaten entwickelte sich der Außenhandel dagegen deutlich dynamischer: Fast ein Drittel der Ein- und Ausfuhren werden bereits mit Nicht-EU-Staaten wie der Schweiz, den USA oder China abgewickelt.Verändert hat sich auch die Struktur der Exporte. Vor allem wissensorientierte Dienstleistungen nehmen stärker zu als Warengeschäfte. »30 % der Exporte fußen auf Kreativität«, sagte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahresbilanz des Außenhandels. Statt Schnittholz würden etwa Designermöbel exportiert. Auch Tourismuskonzepte lassen sich exportieren, wie das Beispiel Falkensteiner zeigt. Als eines der führenden Tourismusunternehmen in privater Hand betreibt die Falkensteiner Michaeler Tourism Group in sechs europäischen Ländern derzeit 28 Hotels in der 4- und 5-Sterne-Kategorie. Mit dem Resort Stara Planina im Balkangebirge und einem neuen Stadthotel in Belgrad – Eröffnung noch in diesem Herbst – startet das Unternehmen ungeachtet der europäischen Währungsturbulenzen soeben in Serbien voll durch. >> Go International Neue Märkte erobern