Das Vakuum am B2B-Markt nach dem Kauf von eTel durch die Telekom könnte heuer ein Ende finden. Tele2 stellt sich neu auf. Ein Editorial von Martin Szelgrad. Die Krise hat alle erfasst, nur die IKT-Branche stemmt sich gegen den Abwärtstrend und pocht weiterhin auf Anerkennung der Hebelwirkung ihrer Investitionen für den Wirtschaftsstandort. Allein, weder fromme Wünsche noch bestimmtes Auftreten haben bislang geholfen, bei der Politik Gehör zu finden. Viele plädieren bereits nach deutschem BITKOM-Vorbild dafür, wenigstens eine einheitliche Standesvertretung für alle IT- und Kommunikationsbelange zu bilden. In Österreich herrscht die Kleinmeierei und jede Nische hat ihren eigenen Verein.Langfristig helfen würden dem Businessmarkt aber wiedererstarkte Anbieter, um der mächtigen Telekom Austria Paroli zu bieten. Diese hat das Firmengeschäft providerseitig fest im Griff. Nach der unglückseligen Übernahme der UTA durch den schwedischen Consumer-König Tele2 wurde die Nummer zwei in der Marktwahrnehmung praktisch zu Grabe getragen. Mit der baldigen Bestellung von Alfred Pufitsch, die bereits als gesichert gilt, könnte Tele2 wieder neue Fahrt aufnehmen. Geplant ist die Abkehr vom schwierigen Konsumentengeschäft und die Neupositionierung als B2B-Anbieter.Pufitsch jedenfalls ist eine radikale Business-Ausrichtung zuzutrauen – ein Neustart der bislang misslungenen Marke »Tele2 Business« dem Markt zu wünschen. Wird dadurch doch auch die Telekom wieder angespornt, mit neuen und günstigerenServices zu punkten. Vorstand Hannes Ametsreiter hat es bereits angekündigt: Es wird in Kürze ein Geschäftskundenprodukt geben, das an die erfolgreiche Kombinatorik des Kombipakets anknüpft. 2009 wird ganz sicher noch spannend.