Die in der Klima- und Energiestrategie angepeilte hundertprozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ist ein gewaltiges Ausbauprogramm, das die erneuerbare Stromproduktion gegenüber heute um 30 Mrd. Kilowattstunden steigern soll. Der große Anteil von Windenergie und Photovoltaik werden aber zu wetterbedingten Schwankungen der Leistung der Stromeinspeisung von 10 Gigawatt führen. Damit wird die Stromproduktion in Österreich so stark schwanken, wie aktuell an elektrischer Leitung maximal im gesamten Netz gebraucht wird, heißt es in einer Studie des AIT. Überlässt man das dem Markt, so Wolfgang Hribernik, Leiter des Center for Energy des Austrian Institute of Technology (AIT), wird Österreich stark abhängig von Strombezügen aus dem Ausland und Stromlieferungen an das Ausland.
Zwar seien grundsätzlich vielfältige Flexibilitätsoptionen denkbar – Erzeugungsanlagen wie Kraft-Wärme-Kopplungen, Speicher in unterschiedlichen Formen von Pumpspeichern bis zu Lithium-Ionen-Batterien und Power-to-Gas, Lastmanagement durch Umwandlung von Strom in Wärme, durch Elektromobilität und durch die Nutzung der Flexibilität industrieller Anlagen –, der Einsatz der verschiedenen Technologien ist jedoch stark vom Preisgefüge abhängig. Speicher seien eine Voraussetzung für die weitestgehend erneuerbare Stromversorgung, betont auch der Branchenverband Oesterreichs Energie. Die Politik müsse die notwendigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Kraftwerke, Netze und Speicher sichern.