Im Jänner erhielt das spanische Bauunternehmen FCC den Zuschlag für eine zweite Donaubrücke zwischen Bulgarien und Rumänien. Der Auftragswert beträgt rund 100 Millionen Euro, die Strabag landete mit ihrem Angebot von 160 Millionen auf Rang zwei. Das Höchstgebot lag bei 260 Millionen Euro - die preisliche Flexibilität der Bauwirtschaft in Osteuropa ist also sehr ausgeprägt. Die Wachstumschancen auch, wie Peter Krammer, seit Anfang 2007 Strabag-Bereichsleiter Hoch- und Ingenieurbau Europa, erklärt. »Wir werden nur begrenzt von den eigenen Ressourcen. Wir könnten wachsen ohne Ende, das Problem ist, genug qualifizierte Mitarbeiter zu finden«, sagt er. Es gäbe inzwischen Ausschreibungen, wo sich kein Bieter mehr findet, weiß er. Krammer ist verantwortlich für Polen, Tschechien, die Slowakei, Bulgarien, Rumänien und den gesamten Balkan, verbringt viel Zeit im Flieger und ist der Chef von rund 1100 Mitarbeitern, die einen Umsatz von 700 Millionen machen. Nächstes Etappenziel ist die Umsatzmilliarde, die 2010 oder 2011 erreicht sein soll. Die Statistik spricht dafür. Während in Westeuropa pro Einwohner knapp 3.600 Euro für Bauleistungen ausgegeben werden, liegen die Wachstumsmärkte Ost- und Südosteuropas weit darunter. In Kroatien wurden 2005 pro Kopf gerade 670 Euro verbaut, in Rumänien 330 Euro. Um westeuropäische Niveau zu erreichen, müssten in Polen 474 Prozent mehr gebaut werden, in Rumänien und Bulgarien mehr als 900 Prozent.