Von Reinhold FleischhackerAnstoss für die diesmalige Betrachtung der Soft Skills gab uns der Vorfall mit den Dopingrazzien in den Quartieren einiger österreichischer Sportler und dem darauf folgenden sonderbaren Verhalten von Funktionären, die ganz bestimmt tüchtige Manager in der Wirtschaft sind. Ein ganz besonders tüchtiger ist Peter Schröcksnadel, und genau der legte eine faschingsrundenreife Pressekonferenz hin, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir wollen ihn aber nicht weiter geißeln, sondern aus systemischer Sicht untersuchen, was es denn mit Organigrammen und sonstigen Karten und deren Verhältnis zur Realität so auf sich hat. Die Dinge sind ja nicht immer so, wie wir meinen, dass sie sind - denn die Erde war auch schon rund, als man noch meinte, sie sei eine Scheibe. Die damaligen Karten stimmten mit der Realität überhaupt nicht überein. Derselbe Verdacht keimt auf, wenn man sich klassische Organigramme vor Augen führt. »Die sagen über die tatsächlichen Vorgänge in Organisationen nicht viel aus«, meint Sonja Radatz, Organisationsberaterin in Wien. Weil das wirkliche Leben aus Bewegung besteht, Organigramme aber keine bewegten Bilder liefern können. »Organigramme sind nur Wunschbilder der Leitenden«, ätzt Radatz weiter. Außerdem: »Warum werden in Organigrammen nur Funktionen dargestellt und keine Namen? - Ganz einfach: Man müsste dauernd die Organigramme umzeichnen.«