Nicht nur österreich, auch das Internet in unseren Tälern und Voralpenregionen hat sich bislang auf der sprichwörtlichen Inselder Seligen befunden. Während die traute Einsamkeit auf politischer Ebene durch das Zusammenrücken in Europa gestört wird (und die Inselbewohner aus gutem Grund auf den Kontinent ziehen werden), gilt es, sich auf Internetebene real gegen Eindringlinge zu wehren. Seit gut sechs Jahren kommen die Piraten, und sie manövrieren zunehmend geschickt. Wurde österreich zwischen 2000 und 2005 von kleineren und wirklich großen Virenoutbreaks überrollt, setzen die Kriminellen nun auf möglichst versteckte Attacken und Täuschungen, um an Kreditkartennummern, Bankcodes und eBay-Konten zu kommen.Der Staat muss an dieser Stelle versagen. Seine Securitypolitik hat in den letzten hundert Jahren einigermaßen funktioniert. Bis dato hieß es: Grenzen dicht, um acht Millionen Bürger zu schützen. Nun sind diese Grenzen gefallen, der Staat muss seine Fürsorgerolle an die flexibleren, agileren Unternehmen abgeben. Nur diese schaffen es, die Piratenattacken effizient abzuwehren. (Der Staat freilich muss weiter die Rahmenbedingungen dafür schaffen.) Die Vision der grenzenlosen Unsicherheit in den Netzen und auf den Endgeräten erfasst nun auch die Produkthersteller selbst. Wie in anderen Branchen - etwa der Luftfahrt - seit Jahrzehnten üblich, wird nun auch Security selbstverständlich zum integralen Bestandteil aller Waren. Vom Handy über Fahrzeuge bis zu den Tälern und Voralpenregionen. Die Piraten kommen!