Sogar Insider der Branche halten den Kunstmarkt für intransparent. Trotzdem hat sich der Autor und Galerist Hubert Thurnhofer die Vermessung dieser Szene zur Aufgabe gemacht. Das Sachbuch "Die Kunstmarkt-Formel" unterscheidet sich von gängigen Publikationen, da der ehemalige Journalist den Kunstmarkt nicht nur von außen betrachtet, sondern auch langjährige Erfahrungen in der Vermarktung von Kunst einbringt und ungeschminkt darüber schreibt. "Es gibt keinen einheitlichen Kunstmarkt, sondern viele Kunstmärkte, und die Durchlässigkeit zwischen den Märkten ist äußerst gering", analysiert Thurnhofer. Der Autor sieht diese Märkte einer Pyramide gleich hierarchisch in fünf Ebenen strukturiert. 1. der Olymp: die Top 100 dieser Welt, 2. die Top-100 aller Länder, weltweit 20.000, 3. die Arrivierten, mindestens 500.000 weltweit, 4. gut eine Million Emerging Artists und Hidden Champions, sowie auf der fünften Ebene unzählige Künstler aller Art, die entsprechend "Waren aller Art" produzieren, damit aber auch in den Kunstmarkt drängen.Die Einordnung eines Künstlers auf der richtigen Ebene ermöglicht auch die Zuordnung zu einem bestimmten Preislevel. Doch auch dieser ist keineswegs in Stein gemeißelt. Thurnhofer: "Ich bin seit über 20 Jahren in der Kunstszene tätig und war offen gestanden immer der Meinung, dass Preis und Wert nicht viel miteinander zu tun haben. Mittlerweile habe ich meine Meinung revidiert und bin zu der Überzeugung gelangt: Preis und Wert haben überhaupt nichts miteinander zu tun!" Also argumentiert er auch Investitionen in Künstlerinnen und Künstler, die abseits des Mainstreams der großen Auktionshäuser stabile "Kunstwerte" kreieren.Die Kunstmarkt-FormelHubert Thurnhofer ISBN 978-3-7357-7052-3 Print: 19,90 Euro, E-book: 10,99 Euro