Oft sind sie Verkehrsteilnehmer, auf die gerne vergessen wird. Doch Fußgänger haben spezielle Bedürfnisse, die es genau zu ergründen gilt. Wenig wird von den Erwachsenen so bewusst wahrgenommen wie die ersten Schritte ihrer Kinder. Bei uns selber legen wir weit weniger Augenmerk auf diese Möglichkeit der Fortbewegung, sondern nehmen diese nur als Zusatzbelastung während der Weihnachtseinkäufe, wenn wir schwer bepackt durch die Einkaufsstraßen ziehen, oder als Anstrengung bei sportlicher Betätigung wahr. Aber wir alle sind Fußgänger. Täglich, selbst bei nur kurzen Strecken wie zum Auto, zum Fahrrad oder zum öffentlichen Verkehrsmittel müssen wir gehen und tun dies wie selbstverständlich. Im Vergleich zu den genannten Verkehrsmitteln ist Gehen nicht nur die natürlichste und umweltschonendste Fortbewegungsart. Sie ist auch die unabhängigste. Fahrpläne, Parkplätze, Fahrschein- und Benzinpreise werden nur im Zusammenhang mit anderen Verkehrsmitteln in Verbindung gebracht. Gehen ist wesentlich einfacher. Und jeder Mensch bewegt sich anders. Ob jung oder alt, schnell oder langsam, schwer bepackt oder mit besonderen Bedürfnissen. Jeder hat seine eigene Geschwindigkeit und stellt damit unterschiedliche Ansprüche an seine Umgebung. Besonders bei Brücken ist es wichtig, Menschen die Möglichkeit zur Überquerung zu geben. Brücken sind per Definition Verbindungsbauwerke, welche über einen Fluss, ein Tal oder einen anderen Verkehrsweg führen. Sie sind im Allgemeinen die einzige Möglichkeit, diese Hindernisse zu überwinden, und haben somit einen gewissen Hauch von Exklusivität. Damit diese Übergänge vor allem für Fußgänger attraktiv werden, hat die MA 29 – Brückenbau und Grundbau ein spezielles Programm entwickelt. Mit dem »Aktionsplan FußgängerInnen« setzt die MA 29 einen weiteren Schritt dazu, die komfortable Nutzung der Objekte für Fußgängerinnen und Fußgänger weiter zu verbessern. Alle Objekte werden auf ihre leichte Benutzung und Nutzerfreundlichkeit überprüft und im Zuge der regelmäßigen Wartungen und Instandsetzungen auf den neuesten Stand gebracht. Bereits in der Planungsphase wird auf einen ganzheitlichen Lösungsansatz hingearbeitet. Maßnahmen wie optimierte Ampelschaltungen, Gehsteigabsenkungen und taktile Hilfsmittel spielen eine große Rolle, um den Fußgängerverkehr für alle attraktiver zu gestalten und um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Doch Sicherheit wird von jedem anders wahrgenommen, und so sind Maßnahmen wie gute Ausleuchtung und Erhaltung von Sichtbeziehungen eine positive Verstärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls. Die Grundsätze dieser Maßnahme lauten »Attraktiv, Sicher, Zeitgemäß«. Attraktiv, um einen Ort zu schaffen, der von den Benutzern gerne benutzt wird. Sicher, damit die Brücken gefahrlos benutzt und begangen werden können. Jede Investition in die Sicherheit soll auch eine Investition in die Attraktivität des Bauwerkes darstellen und damit eine Erhöhung der Akzeptanz durch ihre Benutzer bringen. Zeitgemäß, um beim Neubau als auch der Erhaltung von Brücken und Stiegenanlagen den Bedürfnissen von Fußgängern Rechnung zu tragen. Weitere Informationen über die Wiener Brücken finden Sie unter www.bruecken.wien.at