Rohstoffgewinnung bedeutet immer auch einen Eingriff in die Natur. Deshalb hat sich das Forum mineralische Rohstoffe zu einem sorgsamen Umgang mit der Natur verpflichtet. Mehr als 160 Millionen Euro haben die Mitgliedsunternehmen in den letzten zehn Jahren in Renaturierungsmaßnahmen investiert. Räume, in denen sich Natur frei entfalten kann, werden immer enger. So befindet sich auch die Gewinnung mineralischer Rohstoffe in einem besonderen Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie. Denn Rohstoffe können auch nur dort gewonnen werden, wo sie in ausreichender Menge und Qualität vorkommen. Nachdem die Rohstoffgewinnung Naturflächen in Anspruch nimmt, wird zwangsläufig eine Vielzahl von Umweltbelangen mehr oder weniger tangiert. Betrachten wir die Flächennutzung der Rohstoffgewinnung genauer, so werden dazu lediglich 0,05 Prozent der Größe Österreichs benötigt. Dass Rohstoffgewinnung einen Eingriff in die Natur bedeutet und einen „ökologischen Fußabdruck“ hinterlässt, ist allen bewusst. Es bestehen aber gleichzeitig gerade in diesem Wirtschaftszweig umfassende Möglichkeiten des Natur- und Artenschutzes. So stellt auch der sorgsame Umgang mit der Natur ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel unserer Mitgliedsunternehmen dar. Wir haben uns nach der Erarbeitung einer Natur- und Artenschutzstrategie im Jahr 2007 zum Ziel gesetzt, den Begriff Nachhaltigkeit in die Praxis umzusetzen. Wir wollen Indikatoren entwickeln, an denen ersichtlich ist, wie nachhaltiges Agieren gemessen und verbessert werden kann. Als Tool wurde der Ökologische Fußabdruck gewählt, der vom Sustainable Europe Research Institute (SERI) in Kooperation mit dem WWF im Jahr 2009 erstmals berechnet wurde. Dies stellt eine Weltpremiere für Branchen dar, die mineralische Rohstoffe gewinnen. Aufgrund dieser Bestandsanalyse ist es unser Ziel, unseren Ökologischen Fußabdruck in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zu reduzieren.Erhalt und Sicherung vielfältiger Lebensräume für eine spezialisierte Fauna und Flora sind im Naturschutz die wichtigsten Anliegen. Alle Arten von Steinbrüchen, Sand-, Kies- und Tongruben stellen besondere „Überlebensräume“ für Tiere und Pflanzen dar, die aufgrund extensiver Landwirtschaft und Wasserregulierungen in der Natur nicht mehr vorkommen. Vor allem Rohstoffgewinnungsstätten weisen eine sehr hohe Biodiversität auf – dieses Potenzial gilt es zu nutzen. So benötigen Vogelarten wie die Uferschwalbe und der Bienenfresser Sandwände, der Triel bevorzugt trockene, kiesige Flächen, der Uhu braucht die Steilwand. Diese Tiere wären heute ohne die Gewinnungsstandorte in Österreich vermutlich ausgestorben. Die Unternehmen des Forums mineralische Rohstoffe und des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie investierten in den letzten zehn Jahren über 160 Millionen Euro in Renaturierungsmaßnahmen, wodurch auch der Natur- und Artenschutz direkt gefördert wurde. Durch Maßnahmen haben die Rohstoffgewinner vielfach Lebensräume geschaffen und so dynamisch und aktiv zum Artenschutz in Österreich beigetragen.Dr. Carl Hennrich ist Geschäftsführer des Forums mineralische Rohstoffe und Geschäftsführer des Fachverbandes Steine-Keramik.