"Investitionen in moderne Informations- und Kommunikationstechnologie sind ein zentraler Wettbewerbsfaktor. Es ist deshalb alarmierend, dass österreich in den letzten Jahren in allen einschlägigen Rankings nur mehr im Mittelfeld zu finden ist. Mitverantwortlich dafür sind die geringen IKT-Investitionen der Klein- und Mittelbetriebe. Wenn wir die Chance auf höheres Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze und mehr Wohlstand nicht verspielen wollen, brauchen wir speziell für KMU ein Förderprogramm, das Anreize schafft, in IKT zu investieren. Dadurch kann ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Regierungsziels geleistet werden, unser Land in Sachen Informations- und Kommunikationstechnologien weltweit unter die Top-Drei-Nationen zu bringen“, erklärt TA-Vorstand Rudolf Fischer, diesmal in der Rolle des Präsidenten der Interessensplattform ICT Austria. Laut Studien-Projektleiter Andreas Kreutzer, Geschäftsführer der Kreutzer Fischer & Partner Consulting GmbH, wächst der Markt für IKT-Ausgaben in österreich seit 2002 im Durchschnitt nur um 1,6 Prozent pro Jahr. Unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent liegt das "Wachstum“ somit real bei minus 0,1 Prozent. Besonders schmerzen dabei die mangelnden IKT-Investitionen österreichischer KMU. Diese Defizite bei den IKT-Ausgaben schmälern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und wirken sich mittelfristig negativ auf die Entwicklung der österreichischen Volkswirtschaft aus.österreich ist auch im Vergleich der IKT-Ausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt mit 2,7 Prozent nicht mehr in einer Spitzenposition. In der internationalen Praxis hat sich laut Kreutzer dazu folgende "goldene Regel“ herausgebildet: "Das Mindestmaß an IKT-Investitionen soll bei 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. Gibt eine Volkswirtschaft mehr als 3 Prozent aus, ergeben sich für ihre Entwicklung exponentielle positive Auswirkungen. Liegt das Ausgabevolumen unter 3 Prozent, sind die Auswirkungen degressiv.“KMU-Offensive 2008. Als wirkungsvollstes Modell wurde im Rahmen der Studie ein Förderprogramm in Form eines Steuerfreibetrags in der Höhe von 20 Prozent bzw. eine Steuerprämie von 9 Prozent für zusätzliche IKT-Ausgaben identifiziert. Basis für die Förderung ist der Investitionszuwachs des abgelaufenen Jahres im Vergleich zum Durchschnitt der drei vorangegangenen Jahre. Gefördert werden sollen nicht nur abschreibfähige Investitionen, sondern auch der laufende Aufwand. Um den speziellen Charakter einer KMU-Förderung zu unterstreichen, soll die Förderung mit 60.000 Euro pro Unternehmen und Jahr gedeckelt werden. Im Rahmen des Programms soll es auch möglich sein, betriebliche Ausgaben für Weiterbildung im IKT-Bereich mit einem 20-prozentigen Bildungsfreibetrag steuerlich zu fördern. "Die Korrelation zwischen IKT-Investitionen und Wirtschaftswachstum ist eindeutig und der Multiplikatoreffekt des KMU-Förderprogramms ist durchschlagend“, zeigte sich Fischer abschließend Richtung Politik überzeugt: "Die Förderung bewegt zusätzliche IKT-Ausgaben in der Höhe von rund 550 Mio. Euro, das entspricht einem Zuwachs von fast 8 Prozent. Dadurch werden 4.400 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und 71 Mio. Euro mehr an Kaufkraft erzeugt.“ Die dafür benötigte Förderungs-Finanzierung betrage rund 41 Mio. Euro, wovon mehr als 85 Prozent zielgenau in Unternehmen mit weniger als 250 Arbeitnehmern gehen.