Die Environmental Construction Products Organisation ECO in Bonn hat die aktuellsten Umwelt-Produktdeklarationen für Bauprodukte gemäß ISO 14025 veröffentlicht. Dabei wurden unter anderem die verschiedenen Dämmstoffe für Wärmedämmverbundsysteme unter die Lupe genommen. Der Überraschungssieger heißt Styropor. Der viel gescholtene Dämmstoff liegt nicht nur bei der nicht erneuerbaren Primärenergie, sondern auch beim OI3-Index, der zusätzlich auch das Treibhaus- und Versauerungspotenzial berücksichtigt, deutlich vor Mineralschaum, Steinwolle und Holzfaser. »Das Ergebnis stellt alle bisher veröffentlichten Dämmstoff-Rankings auf den Kopf und bestätigt, dass die zuletzt immer wieder geäußerten ökologischen Bedenken gegenüber Styropor haltlos sind«, sagt Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GPH Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum.
Basis der Umwelt-Produktdeklarationen ist die Analyse des gesamten Produktlebenszyklus eines Baustoffes, also von der Herstellung bis zur Entsorgung. Zwar ist Styropor ein Erdölprodukt, aber es benötigt für seine Herstellung außerordentlich wenig Rohstoff. Styropor besteht zu 98 Prozent aus Luft und zu 2 Prozent aus Polystyrol, dem Zellgerüst. Wird ein Haus aus den 70er-Jahren mit Styropor-Dämmplatten saniert, wird die gesamte Primärenergie für die Herstellung innerhalb von nur zwei bis vier Monaten hereingespielt, erklärt Demacsek. Über die Lebensdauer betrachtet amortisiert sich der Primärenergieeinsatz bis zu 200-fach.
»Mit jedem Liter Öl, aus dem Styropor hergestellt wird, können bis zu 200 Liter Öl eingespart werden. Oder noch bildhafter: Jeder Kubikmeter Styropor spart so viel Energie ein, dass ein PKW damit über 30.000 Kilometer fahren kann«, verdeutlicht der GPH-Geschäftsführer die Leistungsfähigkeit von Styropor in Wärmedämmverbundsystemen.