Die Verdichtung der Zentren und die Sanierung des Althausbestandes zählen zu den wichtigen Merkmalen nachhaltiger Entwicklung von Dorfzentren und Stadtkernen. Schwierig wird es, wenn das Bundesdenkmalamt ins Spiel kommt. Dann sind die Sanierungsprofis oft mit ihrem Latein am Ende. Zwei aktuelle Best Practices zeigen, wie Denkmalschutz und zeitgemäße Energiekennzahlen unter einen Hut gebracht werden können.In Felixdorf wird die ehemalige Arbeiterwohnanlage »Tschechenring« saniert. Bis Ende des Jahres wird eine dem aktuellen ökologischen Standard entsprechende Niedrigenergiehausanlage fertiggestellt sein. Damit die wertvolle historische Fassade aus Sichtziegeln erhalten bleibt, muss mit Innendämmung gearbeitet werden. Dabei kommen mineralische Dämmplatten von Ytong zum Einsatz. In Verbindung mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann so der Heizwärmebedarf von 170 kWh/m²a auf 31 kWh/m²a gesenkt werden.In Wien widmet sich ein eigenes Forschungsprojekt den Sanierungshürden bei Gründerzeithäusern. Rund 20.000 sind davon über die Bundeshauptstadt verstreut. »Das energetische Einsparungspotenzial ist enorm«, sagt Walter Hüttler von e7 Energie Markt Analyse GmbH und Koordinator des Projekts »Gründerzeit mit Zukunft«. Wie groß das Potenzial ist, zeigt Projektpartner und Revitalisierungsspezialist Hans Jörg Ulreich an einem Demonstrationsobjekt in Wien-Penzing. Um ein Wärmeverbundsystem von 12 cm Stärke an der Fassade aufzubringen, wurde der Putz samt den historischen Zierelementen abgetragen. Im Anschluss wurden die Zierelemente aufwändig nachgebildet, damit das historische Erscheinungsbild des Gebäudes erhalten bleibt. Weiters wurde eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut, zudem sorgen 50 m² fassadenintegrierte solarthermische Kollektoren und eine Biomasse-Heizanlage für Heizwärme und Warmwasser. Damit konnte der Heizwärmebedarf von ca. 186 kWh/m²a auf ca. 23 kWh/m²a gesenkt werden.