Nach einem Rekordjahr 2015 werden 2016 deutlich weniger Wohnungen fertiggestellt. Zudem droht eine Verzögerung der Wohnbauoffensive. 2015 haben die 187 gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) rund 18.500 Wohnungen fertiggestellt. Das ist ein Plus von 17 % oder 2.740 Wohnungen. Dieses Leistungshoch wird sich 2016 laut GBV-Obmann Karl Wurm aber nicht fortsetzen. »Die Wohnungsproduktion wird sich um 24 % auf 14.100 Einheiten verringern.« Das Leistungshoch im Baujahr 2015 ist laut Wurm auf die Fertigstellung größer Wohnbauprojekte zurückzuführen. Große Sorgen bereiten den Gemeinnützigen die Grundstückspreise vor allem in den Ballungsräumen. Auch die rückläufige Wohnbauförderungsleistung der Länder trägt ihren Teil zur Verschärfung der Gesamtsituation bei. Alleine im Mietwohnungssektor ist ein Minus von 18 % auf 3.300 geförderte Einheiten zu verzeichnen. Um die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, braucht es laut Wurm Sondermaßnahmen wie die angekündigte Wohnbauoffensive. Allerdings gibt es hier bereits Startschwierigkeiten. Denn das wichtigste Mosaiksteinchen des Programms ist die Wohnbauinvestitionsbank. »Die Bereitschaft vieler Banken, sich an der WBI zu beteiligen, ist aber nur mäßig ausgeprägt«, beklagt Wurm. Derzeit fehlen noch Eigentümer für rund ein Drittel des Grundkapitals. Damit ist eine erste Verzögerung bei der Umsetzung der Wohnbauoffensive fast schon vorprogrammiert. Deshalb fordert Wurm zusätzlich die Umsetzung eines 5-Punkte-Programms, um sicherzustellen, dass künftig genügend leistbare Wohnungen errichtet werden. Dieses umfasst die »rasche Umsetzung des Wohnbaupakets ohne Auflagenwust«, »die Forcierung der Baulandmobilisierung«, »die Vereinfachung und Beschleunigung von Verfahren«, »die Einrichtung eines Baukosten« sowie »ein einfacheres und billigeres Bauen«.