Daumenschrauben, fest angezogen ...
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Europa ist Weltmeister! So schnell hat noch keine politische Union ihre Prinzipien über Bord geworfen, wie es nun die Brüsseler Notgemeinschaft tut. Der Vertrag von Maastricht ist Makulatur. Alle guten Vorsätze, eine vernünftige Haushaltspolitik zu betreiben, sind perdu, alle Ansagen die Währungspolitik und die Rolle der Zentralbank betreffend sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden.
Der legendäre deutsche Kanzler Adenauer hat Kursänderungen leger mit dem Satz begründet, dass ihn ja nichts daran hindere, klüger zu werden. Brüssel schafft nun das genaue Gegenteil: Es verblödet über Nacht.
Das simple Maastricht-Prinzip, dass kein Mitgliedsstaat für die Schulden eines anderen haften soll, ist ins Gegenteil verkehrt. Alle haften nun für den absurden griechischen Beamtenapparat, der in 25 Jahren um 500 Prozent angewachsen ist, und alle werden Zahlmeister für die völlig fehlgeleitete spanische Investitionspolitik.
Österreichische Steuerzahler subventionieren griechischen Nepotismus und iberische Gigantomanie. Und die Politik versucht, das als Akt der Solidarität zu verkaufen.
Was diese Art von Solidarität kostet, erfahren heimische Betriebe spätestens, wenn die Steuerprüfer wieder anklopfen, mit dem Auftrag, die Daumenschrauben noch eine Spur fester anzuziehen.