Der Wiener Wohnungsmarkt wird zunehmend von der Finanzkrise beeinflusst, und zwar weitgehend positiv. Niedrige Zinsen und die Angst vor einer starken Inflation haben Immobilien wieder in den Blickpunkt privater Investoren gerückt. Immobilientreuhänder wie CPB melden 25 Prozent mehr Interessenten für angebotene Wohnungen. Dabei hat vor allem der klassische Wohnungskäufer, der statt einer Miet- eine Eigentumswohnung möchte, mit großen Schwierigkeiten bei der Finanzierung zu rechnen. »Wer vor einem Jahr noch zwischen den Angeboten wählen konnte, bekommt heute trotz unveränderter persönlicher Bonität vielleicht überhaupt keinen Kredit mehr«, so Sandra Bauernfeind, Leiterin der Abteilung Wohnungen der CPB Immobilientreuhand. »Ohne diesen bremsenden Faktor wäre die Gesamtnachfrage nach Eigentumswohnungen sicher noch um einiges größer.« Die Preise von Eigentumswohnungen sind im Jahresvergleich durchwegs gesunken, im Durchschnitt betrug der Rückgang rund fünf Prozent. Gegenüber dem Tiefpunkt im Herbst 2008 ist aber bereits eine Stabilisierung bemerkbar. Generell sind die Voraussetzungen für Wohnungskäufer derzeit laut Bauernfeind sehr gut. »Wer jetzt einen fairen Marktpreis zahlt, kann mit einer wirklich soliden Wertentwicklung rechnen.«