Kunstkenner nennen Ede Magyar, den Schöpfer des "Reök-Palota", auch den ungarischen Gaudi. Der von ihm in Szeged erbaute Jugendstil-Palast wurde unlängst mit der Fassadenfarbe CarboSol von Synthesa renoviert. Aus der Funktion heraus entwickelte Formen kennzeichnen die Organische Architektur des Jugendstils, deren berühmtester Vertreter, der katalanische Architekt Antoni Gaudi sich mit der unvollendeten "Sagrada Familia"(Sühnekirche der Hl. Familie) in Barcelona ein Denkmal setzte. Nicht ganz so berühmt, aber ebenso radikal war der Ungar Ede Magyar - der "ungarische Gaudi". So impulsiv wie seine Architektur war auch sein Leben, das er wegen einer enttäuschten Liebe mit 35 Jahren viel zu früh beendete.Eines der repräsentativsten Werke Magyars ist der "Reök-Palota" in Szeged/Ungarn - ein Jugendstil-Palais, das er im Auftrag des k.u.k. Wasserbauingenieurs Ivan Reök im Jahr 1907 erbaute. Die durch die zahlreichen offenen und geschlossenen Balkone ausgeprägt körperhafte Fassade zeigt die Nutzung des Gebäudes für verschiedene Wohneinheiten. Alle Ecken und Kanten der wellenförmigen Grundform sind gesoftet und ergeben zusammen mit den Schmiedeeisenarbeiten à la Pariser Metro und den dekorativen floralen Elementen im Inneren ein harmonisches, für den Jugendstil typisches Gesamtbild. Allerdings war das Palais in der Zwischenzeit in die Jahre gekommen. Farbe und Putz waren abgeblättert und an einigen Stellen war bereits das Ziegelwerk zum Vorschein gekommen. Deshalb musste das Gebäude komplett renoviert werden. Zunächst wurde von der ausführenden Firma Ferroép zRt. der alte Putz komplett abgeschlagen und erneuert. Der neuerliche Farbaufbau erfolgte dann mit der carbonfaserverstärkten Fassadenfarbe CarboSol von Synthesa. Sie stellte sich vor allem hinsichtlich der für Altbauten typischen, unterschiedlichen Untergrundmaterialien als hilfreich heraus. Denn dieser Anstrich ist durch die Carbonfaser wesentlich unempfindlicher gegen Spannungen im Untergrund. Zudem bewirken seine hydrophobe Oberfläche, dass auftretendes Wasser sofort abperlt und der photokatalytische Reinigungseffekt, dass organische Verschmutzungen mit Hilfe von Sonnenlicht abgebaut werden. Die Fassade bleibt auf diese Weise fast immer trocken und über lange Jahre hinweg farbfrisch wie im Originalzustand.Im Innenbereich kam Indeko Plus zum Einsatz, bei den Metallteilen die Lacke der Capalac-Reihe. Alle diese Fassaden- und Innenbeschichtungen wurden von Caparol Hungária Kft. aus Budapest geliefert, die das Projekt beratend begleitete. Seit August 2007 ist im Reök-Palast das regionale Kunstzentrum untergebracht. Es bietet den Besuchern neben temporären Ausstellungen ein ständiges Kulturprogramm, literarische Veranstaltungen, einen Opernsalon, klassische und moderne Konzerte oder Zimmertheateraufführungen.