ÖBB-Cargo Vorstand Fritz Macher ist verwundert. Meldungen, dass der Güterverkehr auf die Straße verlagert werden soll, hält er für „Blödsinn“. Der ÖBB – ohnehin durch die Krankenakten-Affäre gebeutelt – bleibt nichts erspart. Jetzt wird auch noch die Fahrplanreduktion in der „Krone“ höchst massentauglich zerfleddert. Kurz davor erhielten die grün beseelte Zeitgenossen einen medialen Dämpfer. Skandal! Die Bundesbahn verlagert den Güterverkehr von der Schiene auf die Straße. Cargo-Chef Fritz Macher kann dem freilich nichts abgewinnen: „Solche Meldungen sind ausgemachter Blödsinn. Hauptziel und Kerngeschäft ist und bleibt die Schiene“. Im Modalsplit Schien-Straße würden die ÖBB zu Gunsten der Schiene sogar zulegen, was sowohl Tonnage wie auch Wegaufkommen betreffe.Wirklich neu sind die „Straßen-Aktivitäten“ der ÖBB auch nicht. Schon Mitte der Neunziger war ÖBB-General Helmut Draxler Österreichs größter LKW-Spediteur. Auch zur Privatisierung des Cargo-Bereichs lässt sich Macher ein Statement abringen. Das sei natürlich Aufgabe des Eigentümers. Bislang ortet er jedoch nur „Sandkastenspiele“. Die Krise trifft den Cargo-Bereich hart, heuer steht ein Minus von rund 18 Prozent ins Haus. Aber alles ist relativ. Die ÖBB sind damit der Top-Performer unter allen europäischen Bahnen, wo der Einbruch noch wesentlich dramatischer ist.