Die Europäische Kommission hat wieder einmal ehrgeizige Pläne. Die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa soll nachhaltig verbessert, das Tempo in Richtung Lissabon deutlich erhöht werden. Die Rolle des Turbos wird der Initiative IMP³rove zugeschanzt. Das zu Grunde liegende Konzept ist relativ einfach. Unter der Leitung von A.T. Kearney und der Fraunhofer-Gesellschaft soll mittels Fragebogen ein detailliertes Unternehmensprofil erstellt werden, das Innovationsstrategie, -organisation und -kultur in Relation zu anderen Unternehmen stellt. "Es geht nicht darum, Innovationsinhalte zu beurteilen, sondern das Innovationsmanagement“, kann Eva Diedrichs von A.T.Kearney Bedenken der Unternehmen, die um Firmengeheimnisse fürchten, zerstreuen. Die eigenen Prozesse werden überprüft und europaweit mit den Besten der Branche verglichen, um die Entwicklung neuer Produkte und den "Time-to-Profit“ zu verkürzen. Langfristiges Ziel von IMP³rove ist ein einheitlicher Standard für die Bewertung der unternehmerischen Innovationsfähigkeit. In der bis 2009 laufenden Testphase ist das gesamte Angebot kostenlos. Das umfasst auch ein rund dreistündiges Beratungsgespräche, das im Anschluss an die Profilauswertung stattfinden kann. Untertsützung gibt es auch von Seiten des Parlaments. Der SPö-Europaabgeordnete Hannes Swoboda begrüßt die Initiative der Kommission. "Innovation kann nur funktionieren, wenn man sich mit den Besten misst und vergleicht.“ Vor allem in Hinblick auf die Lissabonstrategie sei IMP³rove ein wichtiges Instrument zur Stärkung der europäischen Innovationskraft. Fokus KMUIMP³rove konzentriert sich ganz auf die rund 23 Millionen KMU in Europa, die annähernd 75 Millionen Arbeitsplätze stellen und 99 Prozent des gesamten Unternehmensbestand bilden. Von einem Erfolg wollen die Initiatoren ab einer Beteiligung von 1500 Unternehmen sprechen. 50 davon sollen aus österreich kommen. Eine Obergrenze gibt es nicht. Sollte der Zuspruch die anvisierten Zahlen deutlich überschreiten, würde man sich zuerst "riesig freuen und danach die Beraterbasis deutlich erweitern“, sagt Diedrichs. Neben den KMU sollen auch die involvierten Beratungsunternehmen, politische Entscheider und Finanzinvestoren von IMP³rove profitieren. Beratungsunternehmen erwarten sich Zugang zu neuen Kunden, Best-Practice-Analysen und Methoden, um Lücken im Innovationsmanagement ihrer Kunden zu erkennen und zu schließen. Investoren könnten besonders innovative Unternehmen europaweit identifizieren und die Politik Informationen zu Erfolgsfaktoren und Barrieren erhalten, mit denen sich Unternehmen bei der Entwicklung ihres Innovationsmanagements konfrontiert sehen. Die Europäische Kommission unterstützt IMP³rove in der Testphase mit fünf Millionen Euro, den Rest übernehmen die beteiligten Beratungsunternehmen wie A.T. Kearney und Institutionen wie die Fraunhofer-Gruppe.Info und Fragebogen: www.improve-innovation.eu Zielgruppen von IMP³rove:- Bio-Technologie- Chemie und Pharma- IT- Elektronik- Optik- Maschinen und Anlagenbau- Bauwesen- Luft- und Raumfahrttechnik- Wissensintensive Dienstleistungen- Textilindustrie- Lebensmittel- und Getränkewirtschaft Das Angebot vom IMP³rove umfasst:- Innovationsstrategie- Innovationsorganisation- Innovationskultur- Innovationsprozess- Wissensmanagement- Human Ressources- Projektmanagement