Die Bauproduktion ist im Vorjahr um drei Prozent gesunken, der Absatz von Zement auch. Die heimischen Produzenten haben davon allerdings nichts gemerkt. Sie verzeichnen ein hauchdünnes Absatzplus (plus 0,9 Prozent) und ein Umsatzplus von 3,7 Prozent auf nunmehr knapp 270 Millionen Euro. Der Rückgang ging eindeutig zulasten der Importe. »Die Importe reduzierten sich auf 0,7 Millionen Tonnen, was einem Minus von 13 Prozent entspricht«, sagt der neue Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der österreichsichen Zementindustrie (VöZ) und Lafarge-Chef Peter Orisich.
Die Gründe für den deutlichen Importrückgang seien vielfältig, erklärt er weiter: Steigende Energie- und Transportpreise sowie die deutliche Belebung der Baukonjunktur in den exportierenden Ländern hätten dazu geführt, dass zum Teil österreichisches Preisniveau erreicht wird.
Um auch in Zukunft am Bauball zu bleiben, wurde vom scheidenden VöZ-Geschäftsführer Ernst Roubin eine Strukturbereinigung auf Verbandsebene eingeleitet. Zudem sollen neue Themen den Baustoff Beton zukunftssichernd positionieren. »Das Forschungsinstitut der Zementindustrie bietet sich für eine derartige Positionierung geradezu an«, erklärt Roubins designierter Nachfolger Felix Friembichler.
Ein Beispiel seien die nach den verheerenden Tunnelunfällen europaweit eingesetzten Forschungen im Bereich des Brandschutzes. Derzeit wird versucht, durch Faserbeimengung den bei Hitzeeinwirkung entstehenden Dämpf im Beton abzuleiten, um damit den Baustoff im Hochtemperaturbereich resistent zu machen. Des Weiteren laufen inzwischen Versuche, die die speicherwirksame Masse von Beton zur Entfaltung bringen sollen.