"Wir sind vertraglich verpflichtet, sechs Wochen lang nichts zu sagen!“ Der Verkauf der öGB-Zentrale an der Wiener Ringstraße ist für den Käufer Pramerica Real Estate Investors top secret. Vor allem, was die weiteren Pläne betrifft, die die Immobilieninvestmenttochter des US-amerikanischen Versicherers Prudential Financial mit der "Baustelle“ hat. Den Verkaufspreis von 47 Millionen hat öGB-Präsident Rudolf Hundstorfer nach anfänglichem Mauern bestätigt, nachdem bekannt wurde, dass dieser Betrag zur Verbesserung der Mitte Oktober präsentierten öGB-Bilanz beigetragen hat. "Es wird keinen weiteren Immobilienverkauf geben, aber durch die geplante Zentrale für alle Gewerkschaften werden die sich im Besitz des öGB befindlichen Immobilien besser genutzt werden", verspricht der Präsident unter Bezug auf die vorübergehend gemieteten Büroräumlichkeiten am Laurenzerberg. Mit dieser Festlegung widerspricht Hundstorfer einmal mehr dem ehemaligen Leiter des Liegenschaftsmanagements Günther Rakuscha. Der hatte angekündigt, die Standorte der Einzelgewerkschaften, aber auch die Zentralen in den Landeshauptstädten sukzessive zu verkaufen. Allerdings hatte sich Rakuscha auch gegen einen Verkauf der Wiener Zentrale zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen, was für den öGB ein Grund für die Trennung von ihrem Immobilienmanager gewesen sein dürfte. Mehrere heimische Immobilienunternehmen hatten Interesse an der Liegenschaft gezeigt, unter anderem die Porr Solutions gemeinsam mit der Warimpex AG, conwert oder die Immofinanz. Der erzielte Kaufpreis ist aber nach Ansicht von Insidern deutlich überhöht.