"Wie Kommunen und politiknahe Wohnbaugesellschaften die Bürger schröpfen“ enthüllte vor kurzem der Marktforscher Andreas Kreutzer. Kreutzer, der auch sonst in seinen Studien über die Bauwirtschaft nicht durch zurückhaltende Wortwahl auffällt, machte für die explosionsartige Entwicklung der Wohnkosten, die stärker als die übrigen Haushaltskosten und stärker als die Inflation gestiegen sind, gleich mehrere Schuldige aus: Es sei zum einen das "innovationsfeindliche“ Baugewerbe, das durch das Beharren auf nicht-industrieller, handwerklicher Bauweise und dem daraus resultierenden hohen Lohnkostenanteil die Baukosten in die Höhe treibe. Denn die steigenden Lohnkosten würden 1:1 in Form von Baukostenerhöhungen weitergegeben, während dieser Lohnanteil in der Industrie durch einen höheren Industrialisierungsgrad abgefedert werden könne. Würden sich die gemeinnützigen Wohnbauträger zur Speerspitze für industrielles Bauen machen, könnten die Errichtungskosten im mehrgeschossigen Wohnbau von derzeit 1550 Euro pro Quadratmeter auf 800 Euro reduziert werden, so Kreutzer.