Der Generationswechsel ist in Familienbetrieben ein heikler Punkt. Doch auch wenn kein Nachfolger in Sicht ist, gibt es Lösungen, die den Bestand des Unternehmens sichern. Früher war die Erbfolge in Familienbetrieben klar geregelt – wie der Vater, so der Sohn. Später durften auch zunehmend Töchter die Zügel in die Hand nehmen. Heute hat der Nachwuchs, egal ob männlich oder weiblich, oft andere Pläne: Bereits jeder zweite Betrieb in Österreich wird nicht mehr in der Familie übergeben.Für Firmengründer ist es eine doppelte Bürde, zu sehen, wie das Lebenswerk – über Jahrzehnte aufgebaut – mangels Nachfolger in die Brüche geht. Die Übergabe an einen Interessenten außerhalb der Familie ist eine Option, bei der das Unternehmen erhalten bleibt. Der Übernehmer wiederum profitiert von auf dem Markt etablierten Produkten, intakten Beziehungen zu Lieferanten und einem soliden Kundenstock, der im Idealfall auch dem Nachfolger treu bleibt. »Die Frage ist: Wie viele Jahre brauche ich, bis ich diese Marktstellung und Akzeptanz habe? Wenn das Investment billiger ist als eine Neugründung, kann ich sofort wegstarten«, sagt Franz Walser, Geschäftsführer der in Vaduz ansässigen Firmenbörse. >> Großes Potenzial Bilanzen als Richtmaß Know-how sichern Formen der Nachfolge:> Kauf: Die gebräuchlichste Form der Übergabe – das Unternehmen wird zu einem vertraglich fixierten Zeitpunkt mit allen Rechten und Pflichten übertragen. Für die Ermittlung des Kaufpreises sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, da sich der Wert eines Unternehmens aus vielen komplexen Faktoren – Bilanzen, Standort, Kundenstock, Markenrechte etc. – zusammensetzt. Bei einem Management-Buy-Out (MBO) übernehmen Mitarbeiter bzw. die bisherige Geschäftsführung den Betrieb. Diese Form der Übernahme findet häufig bei der Auslagerung von Unternehmensteilen (Spin-offs) Anwendung.Bei einem Management-Buy-In (MBI) kaufen sich externe Finanzinvestoren oder Gesellschaften ins Unternehmen ein.> Anteilskauf: Nicht das gesamte Unternehmen, sondern lediglich Anteile an einem Betrieb werden übertragen. Laufende Verträge und Aufträge gelten weiter, da die Firma als Rechtsperson gleich bleibt. Auch Schulden und andere Verbindlichkeiten werden übernommen. Möglicher Vorteil: Der Firmenname und das Auftreten nach außen bleiben erhalten.> Schenkung: Diese Variante kommt häufig in Familienbetrieben vor. Das Unternehmen wird unentgeltlich oder für eine geringe Gegenleistung übergeben. Da es in Österreich seit 2008 keine Erbschafts- und Schenkungssteuer mehr gibt, können auch Unternehmen mit mehreren Millionen Euro Verkaufswert steuerfrei innerhalb der Familie übertragen werden. Die Schenkung ist lediglich anzeigepflichtig, bei der Übertragung von Grundstücken fällt die Grunderwerbssteuer von 3,5 Prozent an.> Pacht: Bei dieser Variante wird ein Unternehmen weitergegeben, ohne dass der Pächter Eigentümer wird. Über einen vertraglich festgesetzten Zeitraum oder unbefristet mit beiderseitigem Kündigungsrecht kann der Pächter den Betrieb nutzen und entrichtet dafür Pachtzins. Der Vorteil: Im Gegensatz zum Kauf muss nicht so eine hohe Summe aufgebracht werden. >> > Info & Vermittlung:> WKOLeitfaden zur Betriebsnachfolge, Beratung: www.gruenderservice.at/nachfolgeBegleitung des gesamten Übernahmeprozesses:Fachverband UBIT: www. uebergabe.atAngebote/Nachfrage: www.nachfolgeboerse.at> Austria Wirtschaftsservice (aws)Förderung von Unternehmensnachfolgen: 14 % Bonus auf angespartes und eingebrachtes Kapital (Ansparleistung bis 60.000 Euro, Bonus bis zu 8.400 Euro), Anmeldung mind. ein Jahr vor der Unternehmensübernahme: www.nachfolgebonus.atÜbernahme von Kreditbürgschaften, Zuschüsse für Investitionen und Eigenkapitalgarantie bei Beteiligungen: www.awsg.at> FirmenbörseUnternehmensberatung in Vaduz mit Schwerpunkt M&A:www.firmenboerse.com > Fantl Consulting:Schwerpunkt M&A-Consulting: www.betriebsboerse.at> ifub – Institut für Familienbetriebe:Schwerpunkt Übergabe von Familienunternehmen: www.ifub.at