von Alfred BankhamerVom Turm der 2-Megawatt-Windkraftanlage bietet sich ein prächtiges Panorama. Anstatt dem Neusiedler See oder den Weiten des Weinviertels sieht man aber von diesem Windrad mit österreichischer Beteiligung die kargen Hügelketten Andalusiens, die Meeresenge von Gibraltar und ein paar Kilometer weiter Afrika. »Afrika wird sicher noch ein lohnender Markt, die ersten Anlagen stehen schon dort«, sagt Karl Khevenhüller, Geschäftsführer der Luz de Viento, der nach rund sechs Jahren Warten 2006 endlich seine ersten vier Windkraftanlagen in Casares ans Netz schließen konnte und sie mit entsprechendem Stolz präsentiert. »Cadiz und die Meeresenge von Gibraltar bieten ein geradezu unglaubliches Windpotenzial«, so Khevenhüller. Tarifa, die südlichste Stadt des europäischen Festlandes, gilt gar als der windigste Ort Europas und Spanien ist der zweitgrößte Windenergiemarkt Europas. Windgeschwindigkeiten von 12 m/s im Jahresdurchschnitt lockten nicht nur Kite Surfer nach Tarifa. Schon 1981 entstanden unweit der Meeresenge von Gibraltar die ersten Versuchsanlagen und bald darauf - auf den windigen Hügelketten - Europas erste, teils durchaus malerische Windparks.