Wenn wir Klimaschutz und den Kampf gegen das CO2-Wachstum ernst nehmen, müssen wir auch über Energieeffizienz nachdenken. Für das Jahr 2020 wurden von der EU-Kommission drei Kernziele festgelegt: Senkung der Treibhausgasemissionen um 20 %, Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 20 % sowie die Senkung des Energieverbrauchs um 20 %. Im Hinblick auf die ersten beiden Ziele kommen die Staaten gut voran, mit den Energieeinsparungen tun sie sich noch schwer. Viele betrachten Energieeffizienz, also Einsparungen vor allem vom Strom und Wärme, als Europas mächtigste Energieressource. So auch in Österreich, einem weiteren Staat mit einer heterogenen Landschaft in Sachen Energieeffizienz. Bund, Länder, Ministerien, Energieversorger – viele fühlen sich für Energieeffizienz verantwortlich. Wohnbauförderungen, Informationskampagnen, Gerätetauschprogramme und Beratungsangebote prägen die Situation in Österreich. Die verschiedenen Maßnahmen werden allerdings zumeist unkoordiniert und mit wenig Nachdruck verfolgt. Was bleibt, ist ein steigender Energieverbrauch.Für die Regulierungsbehörde E-Control ist in Anlehnung an die Regulierungsdiskussion in Brüssel daher ein Bundesgesetz unerlässlich, um die Umsetzungen auf Länderebene zu nivellieren und faire Grundlagen zu schaffen. Die aktuelle Idee, die Netzbetreiber als neutrale Effizienztreiber einzubinden, hat man sich von den Dänen abgeschaut. Dort schreiben die Betreiber jene Dienstleistungen aus, mit denen Haushalten und Gewerbe zu Einsparungen verholfen wird. Auch in Österreich könnte dies so umgesetzt werden. Die Finanzierung der Maßnahmen würde über die Netztarife erfolgen. Netzbetreiber stehen nicht im Wettbewerb, so das Argument der E-Control, müssen demnach auch keine Energie verkaufen und können Einsparungen zumindest neutral gegenüber stehen. Ganz entkoppelt vom Bedürfnis, mit Stromlieferungen Geld zu verdienen, sind allerdings auch die Infrastrukturbetreiber nicht − spätestens wenn die verwandte Vertriebssparte unter einem Konzerndach firmiert. Eines aber spricht auf jeden Fall für diese Variante: Die Netzbetreiber verantworten den Rollout der Smart Meter. Und die sind millionenfache Drehscheiben für mehr Energieeffizienz.