Mitte Oktober feierten die 14 Mitglieder des Verbands Zentralheizungs- und Lüftungsbau (VZHL) das 100-Jahr-Jubiläum des Verbandsdaseins. Die Größen des Geschäfts mit warmer Luft und frischen Brisen begaben sich aus diesem Anlass nach Barcelona und nahmen ein paar Mittelständler mit. Ein wenig getrübt war der Event durch die aktuellen Zahlen aus der Branche. Die Nachfrage sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent. Das hat zur Folge, dass die Produktion der Verbandsmitglieder nur um 2,2 Prozent auf 325 Millionen Euro gestiegen ist. Zum Vergleich: Im Gersamtjahr 2004 erwirtschafteten die rund 4800 Beschäftigten der Branche einen Produktionswert von 733 Millionen. Das war im Vergleich zum Jahr 2003 immerhin ein Plus von mehr als 13 Prozent. Das Zurückstellen diverser Büroprojekte wirkt sich also ziemlich nachhaltig aus. Mehr als die Hälfte des Branchengesamtumsatzes wird von den Mitgliedsbetrieben des VZHL gemacht. Und die Zukunftszuversicht ist aufgrund des Auftragseingangs auch nicht besonders ausgeprägt. »Wir rechnen mit keinen Steigerungsraten«, sagt Klaus Ortner, Chef der Firma Ortner Anlagenbau und Vorsitzender des Verbands. Er freute sich darüber, dass trotz der intensiven Marktbereinigung so »viele Unternehmen« dem Ruf des Verbands Folge leisteten, was beweist, dass Vielfalt Ansichtssache ist. Faktum ist, dass die Konzentration des Markts zuletzt deutlich gestiegen ist. Im Zuge der übernahme der VA-Tech durch Siemens ging schließlich eine Gebäudetechnikelefantenhochzeit über die Bühne, deren neue Struktur ab Anfang 2006 feststehen soll. Wie immer die Würfel fallen, zusammen mit Siemens-Bacon, ein 50:50-Joint-Venture zwischen Siemens und Ortner, halten die beiden Unternehmen ein schönes Stück Markt. Dass sich die Freude darüber bei den Marktbegleitern in Grenzen hält, ist logisch. Bei großen öffentlichen Projekten soll österreich nicht immun sein gegen hilfreiche Kontakte - auch zur hohen Politik. Andersherum ist auch vielfach belegt, dass Großfusionen wie Betonpatscherln wirken können, auch wenn die Darstellung derselben genau das Gegenteil verheißt. Im vorliegenden Fall ist die Herausforderung eine mehrfache: Erstens müssen ehemals erbitterte Konkurrenten auf die gemeinsame Sache eingeschworen werden, wozu eine großangelegte Werbekampagne ihren Teil leisten soll, die Köpfe richtig zu drehen. Dem Vernehmen nach sind die Eifersuchtsszenen zwischen den Akteuren trotzdem voll im Gang. Des Weiteren muss geklärt werden, wie Siemens Elin und Siemens-Bacon künftig den Markt bearbeiten werden. »Wir haben dazu Expertisen ausarbeiten lassen«, erklärt der Chef von Siemens-Bacon, Bernhard Berger. Ein Endergebnis steht noch aus. Ziemlich fix soll es künftig keine Doppelanbote geben, wahrscheinlich ist ein Auftreten in Bietergemeinschaft. Eine ähnliche Aufgabe hat die MCE Gebäudetechnik zu bewältigen. Sie hat bekanntlich schon im Herbst 2003 die Gebäudetechniksparte von ABB zugekauft. Zusätzlich wurde das deutsche Unternehmen Stangl integriert, womit sich die MCE Gebäudetechnik in die 500-Millionen-Umsatzliga in der Sparte Gebäudetechnik gepuscht hat.