Menu
A+ A A-

SOLAR 2012

\"DieIm Vergleich der globalen Solarnationen liegt Österreich gemessen an der installierten Leistung pro Kopf auf Platz 3. Das ergab genügend Gesprächsstoff für die internationale Solarthermie-Konferenz der AEE INTEC, die zum zehnten Mal in Gleisdorf stattfand.

Von Karin Legat

CPC-Vakuumröhren, Harfenbauweise oder zeta-Wert: Für einen Laien sind diese Begriffe wenig aussagekräftig. Für die mehr als 400 Fachbesucher der SOLAR 2012 in Gleisdorf bedeuten sie dagegen das tägliche Geschäft. Neben technischen Details zur Solarthermie erfuhren die Fachleute, die aus allen solardominanten Ländern angereist waren, sogar aus Thailand, Jordanien, Mazedonien und Simbabwe, aktuelle Daten und Zahlen zu solaren Technologien, Potenzialen für Solarthermieanlagen, solaren Deckungsgraden, solarem Kühlen und Heizen, architektonischen Aspekten der Solarthermie und solaren Großanlagen in Österreich und weltweit.

Verlorenes Kind

Nach vierjähriger Pause öffnete die Gleisdorf SOLAR, eine der größten Solarthermie-Veranstaltungen Europas, wieder ihre wissenschaftlichen Pforten in der Steiermark und feierte damit ihr zehnjähriges Jubiläum. Bürgermeister Christoph Stark dankte der SOLAR 2012 mit einem Zitat aus dem Neuen Testament: »Ein verlorener Sohn ist wiedergewonnen und zurück in der Heimat.« Er präsentiert Gleisdorf stolz als Solarhauptstadt Europas und den Markt Gleisdorf/Weiz als nachhaltige Energieregion. Damit liegt er nicht falsch: 44 % der vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekte rund um solare Prozesswärme, solare Kühlung, hohe solare Deckungsgrade und Einspeisung in das Wärmenetz liegen in der Grünen Mark.
 
Solartechnologie

Mit knapp 4,7 Millionen m² thermischer Solarkollektoren befindet sich Österreich weltweit unter den Top 3 in Bezug auf die installierte Leistung pro Einwohner (KLI.EN 2012). Unausgeschöpftes Potenzial findet sich aber rasch. Die Roadmap Solarthermie 2020 will den Beitrag der Solarthermie zur Wärmeversorgung von derzeit rund 1 % auf 10 % erhöhen, gefragt sind starkes Wachstum und Innovationskraft. Einen kräftigen Vorwärtsschritt setzt der Klima- und Energiefonds, der seit 2007 die Solarthermieforschung mit rund 15 Mio. Euro unterstützt. »2010 wurde ein eigenes Programm für die Demonstration von solarthermischen Anlagen in gewerblichen Anwendungen entwickelt«, berichtet Geschäftsführer Ingmar Höbarth bei der Gleisdorf SOLAR. Ziel ist die strukturierte Markteinführung bei gleichzeitiger technologischer Stärkung der österreichischen Industrie. Die Programmkategorien im Detail: solare Prozesswärme in Produktionsbetrieben, solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgung, hohe solare Deckungsgrade in Gewerbe und Dienstleistungsgebäuden und kombinierte Anwendungen zum solarunterstützten Kühlen und Heizen. Einen Fokus legt der Klimafonds dabei auf die wissenschaftliche Programmbegleitung, die, wie Höbarth sagt, »den nicht monetären Nutzen« darstellt. Einen wissenschaftlichen Wert hat die inhaltliche Betreuung ebenfalls: Sie schafft Fakten für die kommenden Konferenzen. 

back to top