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Mittelstand ohne Plan B

\"fehlendeÖsterreichs Mittelständler handeln überwiegend risikobewusst, sind aber auf Krisenfälle meist nicht vorbereitet.

Viele Unternehmen integrieren Risikomanagement bereits verstärkt in ihre tägliche Arbeit, bestätigt Christian Theuermann, Forschungskoordinator an der FH Campus 02 in Graz. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Risk Experts wertete die Studienabteilung für Rechnungswesen und Controlling für das Projekt »Risikomanagement im österreichischen Mittelstand« 356 Online-Fragebögen sowie 28 persönliche Interviews mit Führungskräften aus. Drei Viertel der Befragten beschäftigen sich demnach bereits mit Risikomanagement, ein Drittel sogar seit mehr als fünf Jahren. »Hier steigen das Bewusstsein und der Umsetzungsgrad – das Thema steht vor einem Boom, der jetzt beginnt. Wir sehen in unserer Praxis allerdings, dass viele Maßnahmen sehr unstrukturiert passieren, wenig vernetzt sind und oft auch Professionalität vermissen lassen«, erklärt Theuermann.

Als Hauptrisiken für 2012 identifizieren die befragten Unternehmen für sich Konjunktur und Absatzmarkt (69 %) sowie den Mitbewerb (42 %). Auf den Ernstfall – die Betriebsfortführung nach wirtschaftlich einschneidenden Ereignissen – sind jedoch vier von fünf Unternehmen nicht vorbereitet. »Das Fehlen von Plänen zur Fortführung der Geschäftstätigkeit nach Schadens- und Störfällen kann dramatische Folgen haben. Wenn ein Schadenereignis eintritt bzw. Schlüsselpersonen wegfallen, sind diese Unternehmen im Extremfall kopf- und planlos« , sagt Risk Experts-Geschäftsführer Gerhart Ebner. »Hier braucht es durchdachte Nachfolgeregelungen und einen regelmäßig überarbeiteten Business Continuity Plan für den wirtschaftlichen Fortbestand nach einem Schadensfall. Nur so kann ein Unternehmen rasch wieder ›back to business‹ kommen.« Nachholbedarf gibt es in mittelständischen Betrieben auch bei der Anwendung von Risikokennzahlen. Entsprechende Software verwenden nur 6 % der befragten Unternehmen, in 39 % der Unternehmen werden die Regeln für das Risikomanagement nicht einmal dokumentiert.

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