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Sonnige Zeiten

Der Markt für Solarkollektoren konnte im Vorjahr zulegen. Treiber waren geänderte Fördersysteme und hohe Öl- und Gaspreise. Generell bleibt der Markt aber volatil.

Ein »All-Time-High« erleben derzeit Österreichs Hersteller von Solarkollektoren. Laut Markt­analyseunternehmen Kreutzer, Fischer & Partner (KFP) wurden im Vorjahr 352.000 m2 thermische Solaranlagen verkauft, um 21,6 % mehr als im »Dellenjahr« 2007, als knapp 290.000 m2 neu installiert wurden. Damit ist in Österreich eine Kollektorfläche von mehr als 350 Millionen Quadratmeter verbaut.
Am geringsten fiel der Zuwachs im klassischen Einsatzgebiet für Solaranlagen aus: Im Ein- und Zweifamilienhausbereich konnte die Industrie ihren Absatz um 20 % steigern, allerdings von einem hohen Niveau aus – 80 % aller Anlagen sind bereits im privaten Wohnbau zu finden. Weniger war diese Technologie bisher Thema im mehrgeschoßigen Wohnbau, nun können sich die Hersteller der thermischen Kollektoren über eine Steigerung von 28 % freuen. Auslöser dafür sind einerseits die geänderten Fördersysteme, die immer stärker auf energetisch optimierte Bauweisen fokussiert werden, andererseits die Verpflichtung zum Energieausweis, der auch die Erzeugung der zur Warmwasserbereitung notwendigen Energie in der Gebäudebilanz abbildet. Der Anteil der installierten Kollektorfläche im mehrgeschoßigen Wohnbau mache derzeit allerdings erst 10 % aus, so Studienautor Martin Niederer.

Kein Thema für Bürobauten
Auch im Nicht-Wohnbau ist Solarthermie im Kommen. Um 27 % ist der Markt in diesem Segment im vergangenen Jahr gewachsen, Treiber sind dabei vor allem der Tourismus und öffentliche Gebäude wie Schulen und Kindergärten. Im Bürohausbau ist diese Technologie wegen des hohen Verbrauchs weniger Thema. Legt ein Developer überhaupt auf umweltfreundliche Energie Wert, dann eher über die Photovoltaik zur Erzeugung von elektrischer Energie, meint Niederer.

Volatiler Markt
Generell präsentiert sich der Markt für Solaranlagen laut der KFP-Studie sehr volatil und richtet sich danach, ob in den Bundesländern gerade spezielle Förderprogramme für Sanierungen oder den Tausch von Heizkesseln kombiniert mit dem Einbau einer Solaranlage laufen. Aber auch die Ölpreissituation spielt dabei eine Rolle. 2008 war das Jahr der Rekordsteigerungen mit Preisen von über 140 Dollar pro Fass Rohöl, was viele Menschen zum Umstieg von der Öl- oder Gasheizung bewogen hat. Nun liegt der Ölpreis wieder deutlich unter 80 Dollar. Ob da die in der Studie prognostizierte weitere Steigerung bei der Nachfrage nach Solaranlagen hält – KFP geht für heuer von +7,3 % Steigerung auf über 380.000 m2 und für 2010 von mehr als 400.000 m2 Neuinstallationen aus –, ist zumindest aus heutiger Sicht fraglich.

Wertschöpfung im Inland.
Bei Betrachtung der unterschiedlichen Solarkollektortechnologien wird deutlich, dass der Flachkollektor, wie man ihn üblicherweise auf den Dächern von Einfamilienhäusern sieht, mit weit über 90 % führend ist. Auf lediglich 3 % kommen Schwimmbadabsorber, das sind Kunststoffmatten, die zur Beckenbeheizung verwendet werden. Der kleine Rest entfällt auf Vakuumröhrenkollektoren, die aufgrund ihrer technisch anspruchsvollen Produktion doppelt so teuer sind als Flachkollektoren und daher hauptsächlich im Industriebau eingesetzt werden.

Marktentwicklung Solarkollektoren in Österreich, Absatz in m2 

Solarkollektoren          2005    2006    2007    2008    2009e    2010f
Absatz in 1.000 m2    243,2    299,7    289,7    352,3    382,2    406,4
(Quelle: KFP)

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