Ebbe und Flut
- Written by Redaktion_Report
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Großbritannien will den Anteil erneuerbarer Energien für seine Stromproduktion in den nächsten Jahren massiv ausweiten. Sie setzt dabei auf den walisischen Fluss Severn, der Wales und England voneinander trennt und mit der Irischen See verbunden ist. Ein Gezeitenkraftwerk, das um 14 Milliarden Pfund (21 Milliarden Euro) zu Europas größtem derartigen Projekt werden soll, könnte die 15 Meter Höhendifferenz des Flusses zwischen Ebbe und Flut ausnutzen und damit 5 Prozent des britischen Strombedarfs decken. Gezeitenkraftwerke sind aus ökologischer Sicht umstritten, weil der Damm, der die Strömung des an- und absteigenden Wassers verstärkt und über Turbinen zur Stromerzeugung nutzt, Fauna und Flora der Küsten beeinflussen kann. Das größte Gezeitenkraftwerk in Europa wurde 1966 bei St. Malo in Frankreich eröffnet, der Damm hat eine Länge von 750 Metern. Der Damm des geplanten britischen Kraftwerks soll 16 Kilometer lang werden, haben der britische Umweltminister David Miliband und Industrieminister Alistair Darling angekündigt. Britische Umweltorganisationen haben ihre Sorge über \"irreparable Veränderungen“ der Lebensräume von Vögeln und anderen Spezies geäußert, sollte das Projekt, mit dem die Regierung ihre CO2-Emissionen drastisch reduzieren will, realisiert werden.