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Hohes Risiko, hohe Rendite

Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) wirbt um Projektfinanzierungen in Russland. Der Immobilienmarkt sei dort ein boomender, wenn auch ein nach wie vor semi-transparenter, meint Reinhard Madlencnik, seit Herbst 2006 neuer Immobilien-Geschäftsbereichsleiter. Der Nachfolger von Bruno Ettenauer, nunmehr Vorstand der CA Immo AG, empfiehlt Investoren und Bauträgern deshalb dringend, sich lokale Partner für ihre Projekte zu suchen. Denn, so Madlencnik: \"Der Markt ist noch sehr abgeschottet, man braucht ein politisches Netzwerk, um die erforderlichen Genehmigungen zu bekommen.“ Ob das auch eine Frage des berühmten Kuverts ist, mit dessen Hilfe Genehmigungen leichter und schneller zu bekommen sind, davon will der Immobilienleiter nichts gehört haben. Man müsse aber, weist Madlencnik hin, eine angebotene Liegenschaft in Russland, mehr als anderswo, einer genauen rechtlichen und technischen Prüfung unterziehen und vor allem dürfe man nicht jeden Preis akzeptieren. Zur Absicherung des hohen politischen Risikos - im \"Real Estate Transparency Index“ von Jones Lang LaSalle liegt Russland auf Platz 35 - müsse mit Mehrkosten von rund 1,5 Prozent gerechnet werden. Diesem hohen politischen Risiko stünden dafür zwar bereits stark gefallene, aber oft noch zweistellige Renditen gegenüber, ergänzt Karla Schestauber, BA-CA-Analystin für Immobilienmärkte. Vor allem Moskau ist ein für Developer heißes Pflaster: Rund um den Kreml würden Mieten von 1300 Dollar pro Quadratmeter und Jahr erzielt, in den umliegenden Gegenden immerhin noch zwischen 500 und 1000. Hohe Nachfrage besteht laut Madlencnik nach Logistikimmobilien, wo der Leerstand derzeit nur ein Prozent beträgt. Für Investoren bestehen mehrere Risken, so das Resümee der BA-CA-Analysten: stark fallende Mieten sowie, neben der rechtlichen Unsicherheit, das Qualitätsproblem: aufgrund hoher Nachfrage ist das schnelle und billige Errichten der Gebäude noch wichtiger als Kriterien wie Nachhaltigkeit oder Energieeffizienz. Auch auf eine im Vergleich zu anderen Ländern hohe Eigenkapitalquote müsse sich ein potenzieller Investor einstellen, meint Reinhard Madlencnik.
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