Menu
A+ A A-

Glatte Haut

Total dicht, leicht glänzend und auf Wunsch auch farbenfroh. Für diese Fassadeneigenschaften erhielt die Firma Woschitz Engineering kürzlich den Innovationspreis des Burgenlandes. Die Architekten der Fassade des Franz-Liszt-Konzertsaales in Raiding, Kempe-Thiell, wünschten sich für den knapp sieben Millionen Euro teuren Bau ein Erscheinungsbild aus einem Guss. Eine Kooperation aus den Partnern Woschitz, Stangl, Toro, Baumit und der Wiener MA 39 hat das schließlich ermöglicht. Das System heißt flexiskin und besteht so wie andere Fassadensysteme aus einer Wärmedämmung, einer Spachtelung und einer Deckschicht. Anstatt des üblichen Reibeputzes besteht die Deckschicht aus einer aufgesprühten Polyurethanfo-lie. Sie ist wasserabweisend und leicht glänzend. Da die Folie sowohl auf Wand- als auch auf Dachflächen angewendet werden kann, entsteht eine einheitliche Oberflächengestaltung. \"Damit sind der Kreativität in der Architektur hinsichtlich organischer Gebäudehüllen keine Grenzen mehr gesetzt«, freut sich Richard Woschitz. Die Folie ist zwei bis drei Millimeter dick und auch relativ unempfindlich gegen Vandalismus. Die Kosten der UV-Farbbeschichtung liegen bei etwa 70 Euro pro Quadratmeter. Darin nicht enthalten ist die darunterliegende Wärmedämmung. Relativ aufwändig ist die Arbeitsvorbereitung: Das Gerüst kann nicht am Gebäude verankert werden und muss vom Gebäude weggerückt werden, da der Abstand beim Aufsprühen der Folie etwa einen Meter betragen muss. Die Fans glatter Fassadenflächen schreckt das nicht wirklich ab. Im Büro Woschitz häufen sich inzwischen die Anfragen von Architekten. Um das System am Markt zu etablieren, wurde auch ein Zulassungsverfahren beim OIB (österreichisches Institut für Bautechnik) eingereicht.
back to top