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Fusionierter Aufschwung

Es scheint vorprogrammiert. In den letzten zwei,drei Jahren wurde geschrieben, dass die Branche wieder miteinem Aufschwung rechnet. Heute darf gesagt werden: Esherrscht eine positive Grundstimmung, die auch berechtigt ist.Der Markt wächst zwar weiter nur bescheiden, aber mit stetenWachstumsraten. Aus folgendem Grund: In den letzten Jahrenwurden viele Investments zurückgehalten, die nun Nachholbedarfgenerieren. Die Unternehmen nehmen spätestens jetzt wiederGeld in die Hand. Die schmerzhaften Restrukturierungen sindabgeschlossen und entlassen den Patienten kerngesund in denWettbewerb.

Gute und schlechte Zeiten. Finden heute Akquisitionenrespektive Fusionen statt, dann zwischen gesunden Unternehmen.Die Zeiten sind vorbei, als marode Firmen übernommenwurden, um sich lediglich deren Assets einzuverleiben. Sollte sichdie Branche also auf die weitere Konsolidierung freuen, die fraglosstattfinden wird? Ja und nein. Freilich ist gerade bei der IT,einem Wirtschaftszweig, der sich heute über Services zur Kostensenkung für den Kunden definiert, die eigene Effizienzsteigerung vorprogrammiert. (Ergo müssen die Dienstleister in immer größerenEinheiten rechnen, um geringere Preise bei größerenGewinnspannen realisieren zu können. Allen voran die großeneuropäischen IT-Dienstleister, die zwangsläufig in Fusionen getriebenwerden. Es gibt derzeit einfach zu viele Köche, die sich denMarkt ruinieren.) Andererseits geht mit jeder übernahme undGeschäftsvergrößerung auch Kundennähe verloren. Frei nach demMotto: Entweder billig oder in Freundschaft - beides zugleichist Utopie.

Ballsaison. Am österreichparkett wird zum Trend dergroßen Einheiten vornehmlich im Providerbereich getanzt. Großeschlucken Mittelständische, Mittelständische schlucken Kleine. Fürviele Provider gestaltet sich die übernahme als willkommenerSchritt in neue geografische Dimensionen. Die Kunden goutierendies oft weniger euphorisch und fürchten um Service und Support.Denn billig hätte man es früher auch bei anderen habenkönnen. Nun werden sich die Aussagen in den Hotlines häufen,hier nichts mehr machen zu können - »das ist das System.

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