\"Microsoft hat erkannt“
- Written by Redaktion_Report
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Neben dem Behördenbereich will Adobe heuer auch den privatwirtschaftlichen Teil der Insel der Seligen \"an den Weltmarkt heranführen“. Schließlich hat sich hier sein präferiertes Format als Mittel zum Dokumentenaustausch bereits durchgesetzt, bis hin zur Druckvorstufe im grafischen Gewerbe. Nun soll den Unternehmen noch mehr rund um PDF geboten werden, man redet schon von \"formularbasiertem Workflow“. Auch hier verfolgt Adobe sein striktes Geschäftsmodell, Endkunden kostenlos in den Genuss der PDF-Freuden zu gewähren, Geschäftskunden hingegen für den Service bezahlen zu lassen. Man hat aus der Vergangenheit gelernt: War der Adobe Reader bei seinem Marktstart noch kostenpflichtig, hat erst die kostenfreie Weitergabe der Software die Verbreitung im heutigen Ausmaß ermöglicht. In der Praxis sieht dies dann so aus: Unternehmen wählen aus einem Repertoire an Serverlösungen Tools für die Dokumentenverwaltung oder Collaboration. Ihre Endkunden greifen dann lizenzfrei auf die angepassten Frontends der Applikationen zu.
\"Wir verzeichnen beim Acrobate Reader bis zu 250.000 Downloads täglich“, berichtet Fröhlich. Schätzungen zufolge ist das PDF-Lesewerkzeug bislang eine Milliarde Mal installiert worden. \"Wenn nur ein kleiner Teil dieser Milliarde die Serverlösungen nutzen würde, ist das ein Riesenumsatz.“ Lediglich Adobes Partnerlandschaft könnte der hehren Standardisierungszukunft einen Strich durch die Rechnung machen. 200 Anbieter liefern derzeit Softwarelösungen rund um Adobes Format, nur ein Bruchteil schafft es qualitativ an die Standardanforderungen des Originals heranzukommen. Dadurch entstünden zunehmend Versionen, die als PDF-Klone mit Schnittstellenproblemen zu kämpfen hätten, so Fröhlich. Dem Konzernerfolg tut dies keinen Abbruch. Adobe wächst seit geraumer Zeit um gute 20 Prozent jährlich.