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Die neuen Provider

Auf dem Weg zu Multimedia aus der Steckdose: Die intelligenten Netze der Telkos ermöglichen völlig neue Produkte für die Businesskundschaft. Die Endkunden werden dank Multimediaservices effizienter beworben, die Mitarbeiter besser geschult. Und manche können dank kostensparender Auslagerung von Breitband telefonieren. Drei Beispiele aus einer schönen neuen Breitbandwelt.

Kunde: bauMax
Provider: Cisco

Der Netzwerkausrüster Cisco und die österreichische Baumarktkette bauMax haben gemeinsam das Konzept des »Store as a Medium« entwickelt und in einer bauMax-Filiale in Tulln getestet. Drei Monate lang wurden intelligente Technologien und die damit verbundenen neuen Formen der Produktpräsentation auf Bildschirmen eingesetzt. Das Ergebnis des Tests sind deutliche Verkaufssteigerungen und zufriedene Kunden.»Mit diesem Pilotprojekt wollten wir auch feststellen, ob derartige Instore-Medien die Einkaufssituation unserer Kunden tatsächlich unterstützen«, erklärt bauMax-Marketingleiter Georg Wiedenhofer. In zwei bauMax-Filialen in Tulln und Wien wurden mehrere Plasmascreens, die unterschiedliche Informationen senden, installiert. Die Screens dienten als Medium für Produkt- oder Mitarbeiterinformationen, E-Learning sowie Produktwerbung. Die gezielte Platzierung der Bildschirme - bei neuen Produkten und im Kassenraum - sollte Impulskäufe fördern. Gleichzeitig sollte das Verkaufspersonal unterstützt werden. In den Testmärkten konnten im Beobachtungszeitraum deutliche Verkaufssteigerungen gegenüber den Kontrollmärkten festgestellt werden. So wurde beim Testmarkt in Tulln eine prozentuelle Veränderung von 157 Prozent gegenüber dem Kontrollmarkt (dreißig Prozent) festgestellt.

Eine Befragung der Konsumenten in den Testmärkten sei bauMax zufolge »durchwegs positiv« ausgefallen. Die Konsumenten legten dabei großen Wert auf die Qualität der Informationen. Diese sollen Interesse für das Produkt wecken und nicht nur werblich sein. Gewünscht werden Erklärungen für spezielle Anwendungen der einzelnen Produkte und Tipps. »Der Einsatz dieses Mediums fördert nicht nur die Zufriedenheit der Konsumenten«, so Cisco-Chef Carlo Wolf. »Auch der Handel profitiert davon. Das Konzept des Store as a Medium trägt zum positiven Image des Geschäfts bei.« Möglich macht das System die flexible Gestaltung der Inhalte an den Screens, der Content kann jederzeit angepasst werden. »So können zum Beispiel spontane Abverkäufe organisiert werden oder spezielle Angebote zu bestimmten Uhrzeiten erfolgen«, bewegt sich Wolf im Retail-Terrain. Die Zuordnung zu den einzelnen Bildschirmen und die Verwaltung der Inhalte erfolgt dann wieder zentral. Durch den Einsatz von sogenannten »Content Engines« können die Bildschirme gleichzeitig unterschiedliche Inhalte senden.

Kunde: Interspar
Provider: BeamCom instore-commercials

Welche Veränderungen im Retail-Bereich derzeit vonstatten gehen, zeigt das Beispiel Interspar: In 45 österreichischen Interspar-Märkten wird derzeit die Kaufentscheidung der Verbraucher mithilfe von TV- und Kinospots positiv beeinflusst, was zu nachweislichen Absatzsteigerungen führt. Ermöglicht wird dies durch das österreichische Unternehmen BeamCom instore-commercials, das die entsprechenden Spots am Point-of-Sale über spezielle Screens zur Verfügung stellt. Das Besondere daran: über ein vom IT-Dienstleister T-Systems zur Verfügung gestelltes Breitbandnetzwerk müssen die dafür notwendigen Daten nur einmal eingespielt werden. An die jeweiligen Standorte werden die Bilder samt Stereoton übertragen. In den Filialen selbst werden die Daten zwischengespeichert und von dort aus auf Rückprojektionsscheiben ausgestrahlt. Dabei handelt es sich um innovative Screens aus Spezialglas, die die Leuchtkraft und Brillanz der Bilder verstärken und speziell auch im Tageslichtbereich gute Kontraste bringen.

Breitband und Multimedia sind hier auf dem vorgezeichneten Weg in den Einkaufsladen. Die Konsumenten werden mit auf allen Kanälen abgestimmten Kommunikationsstrategien zum Kauf des beworbenen Produkts animiert. »Der Markenartikler baut Markenbekanntheit und Markenimages durch seine klassische Werbekampagne auf. BeamCom ruft dann Gelerntes und Vertrautes wieder ins Kundenbewusstsein, und zwar genau dort, wo der Kunde seine Kaufentscheidung trifft: am Point of Sale«, beschreibt BeamCom-Geschäftsführerin Sandra Zito die neue Strategie der Werber. Die Fakten dazu können sich in der Tat sehen lassen:

  • Jeder Spot ist alle vier bis sechs Minuten »on air«
  • 2400 Spot-Schleifen pro Monat und pro Markt
  • Flächendeckend österreichweit installiert
  • Bildschirmgröße: 2 x 1,5 m
  • Jeder Markt kann individuell angesteuert werden
  • Inhalte sind minutenschnell austauschbar
  • Split-Screens mit integrierten TV- oder Kinospots
  • Flashanimationen und Infoticker
  • Ständige automatische Systemkontrolle per ADSL
Kunde: OMV
Provider: Siemens

Früher hat ein Unternehmen eine Strategie definiert, Telefon oder Fax waren einfach Bestandteile der Infrastruktur wie andere Anlagen auch, sie waren ein Thema für die Einkäufer. Heute ist Kommunikation ein Thema für den Vorstand und der Kontakt mit den Kunden sowie interne Kommunikationsabläufe sind Bestandteil der Geschäftsstrategie. Die Experten empfehlen, nun die Kommunikations- und Informationsprozesse im Unternehmen zu beschleunigen, dadurch Kosten zu sparen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Breitbandservices kommen hier in ihrer ureigensten Umgebung zum Einsatz: dem Serviceproviding im Zuge eines Outsourcingprojekts. Der Grund: In der Praxis sind die IT-Entscheider der Unternehmen meist überfordert - die technischen Möglichkeiten der IT- und TK werden immer umfangreicher und dadurch komplexer. Also bleibt die Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen, Assets und Infrastrukturthemen wie beispielsweise die Sprachkommunikation und Datendienstleistungen werden den IT-Providern überlassen.Siemens steht hier als ein Integrator und IT-Dienstleister von vielen. Die neuen Unternehmensausrichtungen sind Betreibermodelle, bei dem der Kunde die strategische Richtung vorgibt. Um die Umsetzung kümmern sich dann die Experten. Bei der OMV zum Beispiel wird von der Siemens-Sparte Communications Enterprise die komplette Fest-, Mobil- und Datenkommunikation betrieben - weltweit. Die Kosteneinsparungen, die bei Auslagerungen gegenüber dem früheren Modell erzielt werden, belaufen sich auf bis zu dreißig Prozent.

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