Zug fährt ab
- Written by Redaktion_Report
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Ich bin stolz auf meine hübsche Tochter und wünsche ihr alles Gute.« Gilbert Trattner, Finanzvorstand der öBB Infrastruktur Bau AG, fand anlässlich der Exporeal recht blumige Worte, als er über die für die Bahnimmobilien zuständige öBB Immobilien GmbH und deren Chefin Michaela Steinacker das Wort ergriff. Die Betroffene selbst bewahrt ob der ihr überantworteten Aufgabe die Fassung. Sie hatte gemeinsam mit öBB-Chef Martin Huber ein dickes Paket an Projekten im Gepäck, um es auf der Immobilienmesse potenziellen Investoren schmackhaft zu machen. »Wir haben die Frequenzstandorte«, erklärte das Managementduo und präsentierte Planungen, die das bislang Dagewesene in der Bundeshauptstadt locker in den Schatten stellen. Allein an den Bahnhöfen Wien West, Wien Nord, Wien Zentral und Salzburg stehen Grundstücke im Ausmaß von knapp 1,4 Millionen Quadratmetern zur Entwicklung bereit, ein Gutteil davon ist bebaubar. Nur auf dem Gelände des Zentralbahnhofs, des heutigen Südbahnhofs, könnten Gebäude mit einer Million Quadratmetern Bruttogeschoßfläche entstehen. Einen Teil davon will die öBB zu einem Finanzdienstleistungszentrum machen und international tätige Unternehmen als Mieter finden. Mit einer Umlegung des City Airport Train, dem Anschluss ans U-Bahn-und S-Bahn-Netz soll Frequenz geschaffen werden. Die Frequenz an Reisenden ist derzeit mit 40.000 Personen veranschlagt. Begonnen werden soll das Projekt 2007, die erste Stufe soll 2013 abgeschlossen sein. Der Endausbau soll bis 2025 dauern und sieht auch 4000 Wohnungen vor. Mehr als doppelt so viele Reisende sollen künftig täglich den Bahnhof Nord samt U-Bahn-Umstieg nutzen. Dort wird der Bahnhof selbst gerade bis 2007 umgebaut. Die 750.000 m2 des angrenzenden Frachtenbahnhofes sollen mit Büros und Handelsflächen bestückt werden. Ergänzend dazu sollen ab 2006 erste Wohnbauten umgesetzt werden. Ebenfalls 2007 ist der Realisierungsstart für den Umbau des Westbahnhofs geplant. 117.000 m2 Bruttogeschoßfläche für Handel, Büro und Hotelnutzung sind vorgesehen. Ja, es sind wirklich dicke Brummer, die die Bahn aus den Schubladen bringt. So wie es im Moment aussieht, könnte der Zeitpunkt für die Offensive gar nicht so übel sein.