In New York sind Immobilien extrem teuer, das beflügelt die Geschäfte mit der Luft.Schlechte Nachrichten für alle, die vom Penthouse in Manhattan träumen.
Ohne Doppeljackpot geht gar nichts mehr. Die Stadt, die besser als viele andere durch die Krisenjahre gekommen ist, hat wieder den Rekord-Modus eingeschalten. Immobilien in New York waren nie teuerer als Ende 2015. Der durchschnittliche Verkaufspreis in Manhattan ist im vergangenen Jahr um 17,3 Prozent gestiegen, wie der jüngste Elliman-Report berichtet. Der durchschnittliche Verkaufspreis einer Immobilie betrug Ende des vergangenen Jahres 1,9 Millionen USD, der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag bei 17.880 Dollar.
Wer in Manhattan verkaufen will, hat sein Objekt in der Regel nach 23 Tagen an den Mann gebracht. Die Bauträger sind in Hochstimmung. Die Neubauten gehen weg wie die warmen Semmeln und machen rund ein Fünftel aller Verkäufe aus. Rund die Hälfte der Neubauten in Manhattan liegt im Preissegment von eins bis 3 Millionen. Nur rund 16 Prozent der Neubauten liegen im »Billigbereich« unter einer Million und belasten den Käufer im Schnitt mit 800.000 USD.
Besonders stark wächst das Luxussegment, weil die Superreichen aus aller Welt Manhattan stürmen. 500 Objekte wurden 2015 an den Geldadel verkauft, um 27.777 USD/m² im Schnitt. Rund ein Drittel aller Neubauten wird für diese Klientel gebaut. Der russische Oligarch und ehemalige Senator Vitaly Malkin hat sich genauso eingekauft wie der griechische Korruptionist Dimitrios Contominas. Wie die New York Times berichtete, zieht der lockere amerikanische Umgang mit dem Gesellschaftsrecht viele an, die nicht gern gefragt werden, woher sie eigentlich ihr Vermögen haben. Die Columbus Skyline LLC, hinter der der chinesische Baumogul Wang Wengliang steckt, hat sich groß ins Time Warner Center eingekauft, genauso wie der amerikanische Football-Star Tom Brady.
Die Times kritisiert, dass der Markt immer intransparenter wird und eigentlich niemand mehr weiß, was wem gehört. Und das sei nichts anderes als eine offene Einladung für Geldwäscher aus aller Herren Länder.
Auch ein ganz eigener Markt entwickelt sich atemberaubend: Luftrechte! In Manhattan gibt es nämlich keine maximalen Bauhöhen, die Idee ist: Wer einen Flecken Erde besitzt, dem gehört alles, was darüber liegt – bis zum Himmel –, und alles, was darunter liegt, bis zur Hölle. Das führt zu dem eigenartigen Phänomen, dass die Preise für Luftrechte explodieren. Zahlte man 2013 noch 3.300 USD für den Quadratmeter unverbauter Luft, waren es Ende 2015 bereit 5.400 USD.
Die Blackstone Gruppe kauft vor kurzem den Stuy-Town/Peter Cooper Village-Komplex um fünf Milliarden Dollar. Wie erst jetzt bekannt wurde, waren in dem Deal auch rund 90.000 Quadratmeter Luftrechte enthalten, deren Wert auf 625 Millionen USD geschätzt wird. So schauen Luftgeschäfte in New York aus!!