Vier aktuelle Fälle in den Medien aus verschiedenen Branchen zeigen, Qualität ist leider nicht selbstverständlich.
Kompetenzentwicklung wird mitunter vernachlässigt. Produktdeklarationen werden nicht eingehalten. Leistungsversprechen werden gebrochen. Vertrauen wird erschüttert. Als Konsument fühlt man sich dann mitunter ohnmächtig und ausgeliefert.
Über den Wolken
Der Kurier titelte in den letzten Tagen, zB am 9.2 „Pilot schlief über Kreta ein – erst nach Minuten geweckt. US-Studie: Piloten verstehen zu wenig von der klassischen Fliegerei.“ Im letzten Absatz heißt es „Eine Untersuchung der US-Flugsicherheitsbehörde eignet sich bestens, Flugangst zu verbreiten….Viele Piloten moderner Linienmaschinen sind schon so sehr an automatische Systeme gewöhnt, dass sie ohne Autopilot hilflos sind.“
Mahlzeit
Ein Fleischskandal hat es in ganz Europa wieder in die Schlagzeilen geschafft. Von Betrugsverdacht und von Pferdeburgeralarm schreibt der Kurier am 12.2. Pferdefleisch wurde im großen Stil in Fertiggerichten (Lasagne nun auch anscheinend als Burger) als Rindfleisch deklariert. Am Point of Sale durften die Kunden davon ausgehen – mehr noch sie, durften aufgrund der Kennzeichnungsvorschriften darauf vertrauen, dass wo Rindfleisch drauf steht auch Rindfleisch drinnen ist. Der Minderwert für den Kunden ist dabei gleichzeitig der Mehrwert für den Betrüger, den die Marge ist deutlich größer. Der Skandal zieht immer größere Kreise.
Gesundheit
Am 16.2 heißt es im Kurier „Hüftimplantate werden wegen eines Defektes zurückgerufen. Hohe Versagensquote. Begründet werde der Rückruf mit einer unerwartet hohen Versagensquote. Eine neue australische Statistik zeige, dass bei sieben Prozent der Patienten schon nach drei Jahren ein Wechsel notwendig sei. Damit sei ein Austausch viel früher notwendig als von Johnson & Johnson angegeben.
Und dies im Zeitalter von Corporate Social Responsibility
Aktuell ergießt sich ein wahrer Shitstorm über Amazon Deutschland aufgrund eines ARD-Berichtes. In der ARD Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ werden schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben. Amazon soll nämlich ausländische Leiharbeiter zu schlechten Bedingungen beschäftigt, in engen Unterkünften untergebracht und von einem Sicherheitsdienst überwachen lassen, angeblich sogar in der Freizeit. Die Zeit, die Süddeutsche, die Welt, Bild und viele andere griffen den Bericht auf. Nun fordert sogar die Politik Aufklärung. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen macht die Aufklärung zur Chefsache und droht sogar mit dem Verbot von Amazon Deutschland.
Was wird der nächste Fall sein?
Qualität heißt in erster Linie Produktkonformität gemäß Kundenanforderungen und behördlicher Vorgaben (zB Gesetze, Normen, Standards; Bescheide) zu erfüllen. Am Point of Sale müssen Kunden darauf vertrauen können, dass dies der Fall ist und die Produkte richtig deklariert sind und keine Gefährdung darstellen. Zertifizerte und gerpüfte Qualität soll dieses Vertrauen nicht nur fördern, sondern soll auch ein Leistungsanspruch zur ständigen Verbesserung sein.
Viel Erfolg mit Qualität! Diskutieren Sie mit uns beim 19. qualityaustria Forum im Congress Salzburg am 14. März 2013.
Axel Dick
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