Wer noch nicht in »Die Neue Welt des Arbeitens« aufgesprungen ist, sollte es jetzt tun. (Die meisten befinden sich längst darin, wissen es aber nicht.)
Wieder einmal beschäftigt mich der Trend »Die Neue Welt des Arbeitens«. Sofort kommt an dieser Stelle die Frage auf, ob das Wort »Trend« ausschließlich etwas Zukünftiges impliziert – etwas, das noch vor uns liegt, dessen voller Umfang uns noch nicht erreicht hat. Dann nämlich würde ich persönlich die neue Welt der Arbeit nicht als Trend bezeichnen. Der Grund: Sie ist keinesfalls ein Aspekt, der auf uns zukommt, sondern vielmehr ein Phänomen, das uns längst erreicht hat. Es ist ein aktuelles Thema mit vielerlei Einflüssen auf die gegenwärtige Arbeitswelt.
Die Welt ist im Wandel
Unsere Arbeitswelt ist im Wandel und kaum ein Unternehmen kann sich den veränderten Bedingungen und neuen Einflussfaktoren entziehen. Der augenscheinlichste Aspekt der neuen Arbeitswelt manifestiert sich in dem Wunsch nach mobilem und flexiblem Arbeiten. Diesen Wunsch kann man übrigens durchaus auch als Forderung bezeichnen. Der Forderung kann in vielen Unternehmen und Unternehmensbereichen mit halbwegs vernünftigem Aufwand gut entsprochen werden. Bestimme Typen von Mitarbeitern eignen sich dafür besonders gut. Etwa jene, deren Arbeitsplatz sich längst größtenteils außerhalb des Büros an anderen Orten befindet. Im Fokus sind ebenfalls Mitarbeiter, die weiter entfernt wohnen. Und es sind auch jene, deren Arbeit viel konzeptionelles Denken mit sich bringt. Diese – und manch andere – statten Unternehmen mit Laptop und gesicherten Zugang auf Firmendaten aus. Und schon ist sie zur Realität geworden – die weder an Ort noch Zeit gebundene Arbeit! »Neue Welt der Arbeit – erledigt«, könnte nun auf den To-do-Listen aufscheinen. Mitnichten aber ist dieses Thema damit abgeschlossen. Die Veränderungen, die auf unsere Geschäftswelt eintreffen, sind weitaus vielschichtiger und komplexer als in diesem vereinfacht dargestellten Beispiel.
Kernaussagen zum Megatrend
Professor Michael Bartz vom IMC Krems identifiziert in Summe fünf Haupttrends, die Arbeitsweisen von und in Unternehmen aufgrund von technologischen Möglichkeiten der neuen Arbeitswelt grundlegend verändern:
- das Büro nicht mehr als einziger Ort für Arbeit.
- zunehmende Diversität der Arbeitsstile – von Digital Natives bis hin zu Silverliner
- die Auflösung von Unternehmensgrenzen gegenüber Kunden und Lieferanten
- die Auflösung traditioneller Organisationsstrukturen
- die schrittweise Substitution von Vollzeitbeschäftigung durch alternative Beschäftigungsformen
Die positive Nachricht ist: Die Entwicklung steht Unternehmen aller Größenordnungen und Industrien offen und birgt gerade für kleine und mittlere Unternehmen überproportional hohe Chancen. Viele Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht und den Wandel begonnen – oftmals an unterschiedlichen Startpunkten, aber immer mit demselben Ziel: in der neuen Welt der Arbeit anzukommen. Denn: Die Transformation rechnet sich. Die Einführung neuer Arbeitsformen führt zu klar messbaren betriebswirtschaftlichen Vorteilen. Die Kehrseite der Medaille ist: Unternehmen, die sich nicht rechtzeitig auf die Reise begeben und passiv abwarten, erleiden einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil oder können sogar absehbar in ihrer Substanz gefährdet werden.
Ich empfehle deshalb, sich möglichst schnell diesem Thema zu widmen. Wahrscheinlich werden Sie positiv überrascht sein, wie viele Bausteine und Teilbereiche der neuen Arbeitswelt in Ihrem Unternehmen schon umgesetzt sind und gelebt werden.