Für den stabilen Betrieb der IT müssen alle Komponenten, vom Netzwerk über die Server und Storage-Systeme bis hin zu den Applikationen und Prozessen, überwacht werden. openITCockpit ist eine Open Source-Lösung für Netzwerk- und Applikations-Monitoring, die jetzt in einer vollständig überarbeiteten Version erschienen ist. Wir haben uns mit Peter Lipp vom Hersteller it-novum über die neue Version unterhalten und welche Vorteile sie dem Kunden bringt.
Herr Lipp, openITCockpit ist in Version 3 erschienen. Ohne in Feature-Details zu verfallen: Welche Vorteile haben Unternehmen durch die neue Version?
openITCockpit wurde für Version 3 komplett neu entwickelt, und zwar von der Benutzeroberfläche bis zur darunter liegenden Architektur. Sie richtet sich an Unternehmen, die über verteilte und komplexe IT-Landschaften verfügen. Unser Ziel war es, die Überwachung dieser Landschaften so einfach wie möglich zu machen und das Tool an die Entwicklungen in der IT in den letzten Jahren anzupassen. Wir haben deshalb die Benutzeroberfläche komplett überarbeitet und modernisiert. Sie ist jetzt für den Einsatz mit mobilen Endgeräten geeignet. Ein weiterer großer Schritt war die Clusterfähigkeit: openITCockpit selbst ist jetzt clusterfähig, d.h. Unternehmen können es auf beliebig vielen Standorten ausrollen, ohne Einbußen bei der Leistung hinnehmen zu müssen. Diese Hochverfügbarkeit ist für viele Unternehmen essentiell, wenn sie überregional Geräte oder Services überwachen und managen.
Wieso setzen Sie nicht mehr auf Nagios als darunter liegende Technologie?
Als wir vor zehn Jahren mit der Entwicklung von openITCockpit begannen, war Nagios die führende Open Source-Technologie für Monitoring. Das hat sich inzwischen geändert. Nagios wird nicht mehr so aktiv weiterentwickelt wie andere Projekte, z.B. Naemon. Eine Lösung, die sich um eine so kritische Sache wie die Verfügbarkeit der IT kümmert, muss aber technologisch immer ganz vorne mitschwimmen. Wir haben uns deshalb vor zwei Jahren dafür entschieden, auf Naemon und Ubuntu zu setzen. Das sind zwei etablierte Standardtechnologien, die seit Jahren im millionenfachen Einsatz sind und deren zukünftige Entwicklung gesichert ist. Unsere Kunden erhalten dadurch ein Produkt, bei dem sie sicher sein können, dass es technologisch nicht nur zum Zeitpunkt des Kaufs, sondern auch noch nach Jahren an der Spitze liegt.
Wer setzt die neue Version bereits ein?
Mittlere und große Unternehmen, darunter viele Großkonzerne. Für sie ist der Open Source-Faktor ausschlaggebend: proprietäre Lösungen können nie so kostengünstig im Unternehmen eingesetzt werden, da die Kosten hierfür sofort in den Millionen liegen. Viel wichtiger für die meisten Kunden ist aber, dass openITCockpit eine offene Architektur und Schnittstellen hat, das heißt, es lässt sich sehr schnell an praktisch alle IT-Servicemanagementsysteme andocken. Bei anderen Lösungen brauchen Sie dafür Monate, wenn nicht Jahre und dann ist die Software schon wieder veraltet bzw. Ihre IT sieht wieder ganz anders aus.
Welche Mehrwerte bringt openITCockpit den Unternehmen noch?
Flexibilität. In Zeiten explodierender Datenmengen und sich rapide ändernder Geschäftsmodelle muss die IT extrem schnell mitwachsen. Unternehmen fragen hier inzwischen gezielt nach und schauen sich offene Lösungen genau an. Einer unserer Kunden setzt openITCockpit europaweit für die Überwachung seiner medizinischen Diagnosegeräte ein – das Unternehmen ist führend in diesem Bereich und kann sich Ausfälle nicht leisten. Eine proprietäre Lösung hätte hier das Dreifache des IT-Budgets gekostet, openITCockpit übernimmt den gleichen Job für wesentlich weniger Geld und der Kunde hat auch noch Zugriff auf den Quellcode.