Das Geschäftsjahr 2015 ist Geschichte. In den Medien wurde von noch schwierigeren Rahmenbedingungen bei KMUs, aber auch über Rekordgewinne von großen Unternehmen berichtet.
Wie kann die Situation 2015 gesamt beurteilt werden? Die Bauinsolvenzen sind gesunken. Die Beschäftigung am Bau und die Anzahl der Betriebe gestiegen. Paradoxerweise ist parallel die Bauarbeitslosigkeit stärker gestiegen. Durch steigende Entsendungen von ausländischen Firmen stehen dem Arbeitsmarkt noch mehr Menschen zur Verfügung und mehr Firmen kämpfen um Aufträge.
Dieser schwierigen Situation stellen wir uns als Bausozialpartner mit Unterstützung der Politik. Unsere Maßnahmen zeigen auch erste Früchte: Lohn- und Sozialdumping wird höher bestraft und das neue Vergabegesetz ist in Kraft. Firmen setzen 2016 wieder verstärkt auf Eigen- vor Fremdpersonal. Die Bauarbeitslosigkeit sinkt und die Beschäftigung steigt. Dubiose ausländische Firmen mit Billigstarbeitern zu beschäftigen, wird durch neue gesetzliche Regelungen unattraktiver. Ausschreibende Stellen werden – teils gezwungenerweise – patriotischer und beauftragen verstärkt regionale Betriebe. Und die nächste Novelle zum Vergabegesetz ist bereits in Verhandlung.
Trotzdem gibt es Unsicherheitsfaktoren für heuer. Wann kommt die Wohnbauoffensive? Wie geht es mit der Wohnbauförderung weiter und wie ist die Entwicklung der Baukonjunktur in und um Österreich? Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt. Jetzt heißt es einmal kurz Aufatmen, Kräfte sammeln und dann gemeinsam weiter vorwärts marschieren – Richtung »Licht am Ende des Tunnels«.n