Apple, Google, Microsoft und IBM gelten seit Jahren als innovativste Unternehmen der Welt. Die Vormachtstellung der US-Konzerne scheint nun erstmals in Gefahr. Apple, Google, Microsoft und IBM gelten seit Jahren als innovativste Unternehmen der Welt. Die Vormachtstellung der US-Konzerne scheint nun erstmals in Gefahr, wie die Studie »Innovation 2010: A Return to Prominence – and the Emergence of a New World Order« zeigt. Die Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG) befragte dafür in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin Business Week rund 1.600 Führungskräfte. Das erstaunliche Ergebnis: Unter den sieben Neulingen der Rangliste stammt nur einer aus Nordamerika. »Unser diesjähriges Ranking zeigt, dass sich der Schwerpunkt der Innovationstätigkeit immer mehr in Richtung Schwellenländer verlagert«, erklärt BCG-Geschäftsführer Andreas Maurer. Visionäres DenkenVor allem die BIC-Staaten Brasilien, Indien und China profitieren vom großen Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen höheren Investitionsausgaben. 85 Prozent der Führungskräfte aus BIC-Staaten möchten diese Ausgaben weiterhin anheben – in den Industrienationen haben das nicht einmal ein Drittel der Befragten vor. 80 Prozent der Manager aus Brasilien, Indien und China kündigten außerdem an, völlig neue Produkte entwickeln zu wollen. Nur 67 Prozent der Führungskräfte in den Industrienationen verfolgen ein ähnlich ehrgeiziges Ziel. Auch als Zielgebiet für Aktivitäten ist China momentan der begehrteste Standort. Jede zweite Führungskraft gab an, ihre Investitionsausgaben im Reich der Mitte zu erhöhen. Vor drei Jahren war noch Indien der Hotspot für Innovationen. Lange Entwicklungszeiten und eine risikoscheue Unternehmenskultur sind die häufigsten Bremsfaktoren für erfolgreiches Innovationsmanagement. Diese zögerliche Haltung könnte den Unternehmen schon bald auf den Kopf fallen, meint Maurer: »Nach dem harten Sparkurs des vergangenen Jahres müssen gerade Unternehmen in den Industrienationen ihre Innovationsaktivitäten wieder auf Touren bringen. Dabei sollten sie nicht nur an kleinen Verbesserungen ihrer aktuellen Produkte arbeiten, sondern auch wieder visionärer denken. Sonst ziehen die Schwellenländer bald endgültig vorbei.«