By Nicole Mayer und Michaela Drascher on Samstag, 13. Februar 2021
Category: Qualität und Effizienz

Wie dynamikrobuste Organisationen Prozesse managen – Teil 1

Wir sind mitten im Übergang in das digitale Zeitalter. Die mit der Digitalen Revolution einhergehenden Veränderungen in Wirtschafts- und Arbeitswelt, in Öffentlichkeit und Privatleben vollziehen sich mit sehr großer Geschwindigkeit. Für Organisationen stellt die gestiegene Dynamik eine zentrale Herausforderung dar. Dynamik ist dabei die Menge an Überraschungen, die ein System aushalten und bewältigen muss. Organisationen sind im Industriezeitalter allerdings vor allem auf Stabilität ausgerichtet.

Im 21. Jahrhundert benötigen Unternehmen damit ein dynamikrobustes Management. Ing. Dipl.Wirtsch.Ing. Wolfgang Gliebe,MAS MSc MBA langjähriger EFQM Excellence Assessor, Auditor und Systemischer Business Coach bei msi AG hat sich dazu Gedanken gemacht und ein Modell entwickelt.

Zur Herleitung der RELEVANZ des Themas orientiere ich mich an den nachfolgenden zwei Hypothesen:

  1. Industrie 4.0 läutet eine unaufhaltsame Revolution von Wirtschaft und Gesellschaft ein
  2. Neue Technologien werden immer schneller entwickelt

Der Begriff, der diese Situation beschreibt, lautet VUCA – und ist Realität!

VUCA ist ein Akronym und beschreibt sich schnell wandelnde Bedingungen durch die Begriffe Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität.

 

Grafik: Bildquelle: Prof. Dr. Nele GRAF

Organisationen sind damit einer zunehmenden Marktdynamik ausgesetzt. Modebegriffe wie Digitalisierung, VUCA, New Work oder Agilität sind Ausdruck dieser Entwicklung.

Während des Zeitalters der Manufaktur waren die Märkte zwar lokal gesättigt. Der Handlungsraum der Kunden war gross, d.h. diesbezügliche individuelle Wünsche konnten durch das Handwerk auch sehr gut befriedigt werden. Das Wissen der Meister wurde über Vorzeigen, Anlernen und Vorbild weitergegeben.

Durch die zunehmende Industrialisierung wurden der Markt von einem Käufermarkt zu einem Anbietermarkt gewandelt. Standards und Arbeitsteilung hielten Einzug, um damit die Effizienz des Tuns zu steigern und grössere Mengen überregional, global anbieten zu können.

Bedingt durch global gesättigte Märkte, Individualisierung, Globalisierung, Vergleichbarkeit u.ä. steigt in den letzten Jahren die Komplexität spürbar an und erfordert den Organisationen einiges ab.

 

 

Um überlebensfähig zu bleiben, benötigen Unternehmen ein zeitgemäßes Managementstrukturell und vor allem personell.

Themen wie Prozesse, Hierarchie, Teilung von Verantwortlichkeiten und Ausführung, Mehrjahresplanung, Monitoring, Forecasts, Kontrolle funktionieren nur in einem Markt, in dem sich nicht viel verändert.

Diesen Markt gibt es aber immer seltener. Es sind andere Ansätze notwendig, um als Unternehmen erfolgreich zu bleiben oder zu werden.

Es geht hauptsächlich um eine neue Denkweise, ein neues Mindset. Dieses neue Denken baut auf Werten und Prinzipien auf. Punkte wie Eigenverantwortung, Vertrauen, Transparenz, kontinuierliche Verbesserung, Kooperation, Orientierung zur Wertschöpfung und Kreativität sind heute essenzieller denn je. Hierzu zählen auch die Werte und Prinzipien, wie sie im Agilen Manifest beschrieben sind.