By Nicole Mayer und Michaela Drascher on Montag, 10. Februar 2020
Category: Qualität und Effizienz

Disruption – 22 Tipps für kreatives neues Denken – Teil 2

Disruption heißt, dass etwas durch etwas Anderes ersetzt wird und das relativ radikal. Doch was das Nachher sein wird, das weiß keiner. Auch im neuen EFQM Modell ist Disruption ein Thema.

Wir haben Markus Reimer, international gefragten Keynote-Speaker zu den Themen Innovation, Qualität, Wissen und Agilität gefragt, was ihm zum Trendwort „Disruption“ einfällt und er hat uns 22 Tipps für kreatives neues Denken gegeben.

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Hoch die Kreativität, Klappe die Zweite:

Kommen Sie rein, dann können Sie rausgucken

Sodann sind wir nun wieder zuhause. Und auch hier haben wir eine Menge Möglichkeiten, unsere Kreativität zu steigern. Lassen Sie uns mit Ihren Hobbys beginnen:

  1. Suchen Sie sich ein neues Hobby! Natürlich müsste das jetzt ein Hobby sein, welches Sie drinnen ausüben können. Backen zum Beispiel: Kugelfischkuchen. Wenn Sie den Kugelfisch allerdings angeln wollen, dann müssten Sie wieder nach draußen gehen. Aber jetzt sind Sie ja erst wieder nach Hause gekommen. Es sollte schon eine Systematik Ihres Handelns erkennbar sein. Eine Möglichkeit:

  2. Machen Sie sich Listen! Dann können Sie genau nachvollziehen, was Sie alles schon gedacht und was davon Sie bereits gemacht haben. Und wenn der Soll-Ist-Vergleich kein gutes Ergebnis bringt – na dann geben Sie eben Gas! Denn Kreativität ist schon auch Arbeit. Dessen muss man sich bewusst sein. Von nix kommt nix. So sagt man. Und wenn Sie dann routinemäßig die Liste abarbeiten, dann:

  3. Brechen Sie mit Ihren Routinen! Machen Sie bewusst einmal etwas anders. Verzichten Sie zum Beispiel einmal auf Ihren täglichen Kugelfisch! Essen Sie stattdessen eine Flasche Kleie. Was mit Pommes geht, geht mit Kleie erst recht. Oder stellen Sie sich den Wecker auf drei Uhr morgens, um dann etwas Kreatives zu machen. Und lassen Sie sich am Tag darauf davon überraschen, was Sie gemacht, oder vielleicht eher angestellt haben. Sie sind dann sicher etwas müde. Darum bietet sich an:

  4. Machen Sie ein Powernickerchen! Damit Sie wieder auf die Füße kommen. Das darf keinesfalls ein ausgedehnter Mittagsschlaf sein. Einfach nur kurz Einnicken, ca. 20 Minuten. Und schon sind Sie wieder fit! Die Kreativität ist über Sie gekommen. Sie haben Einfälle über Einfälle. Weil Sie nämlich geträumt haben.

  5. Führen Sie ein Traumtagebuch! Ihr Gehirn arbeitet auch beim Schlafen auf Hochtouren. Wenn Sie aufwachen und sich an Ihre Träume erinnern, dann notieren Sie sie. Es können wertvolle Brücken und Impulse sein, die Sie später kreativ verarbeiten können. Aber es muss ja nicht immer im Traum passieren:

  6. Schreiben Sie Ihre Ideen auf Notizzettel! Damit vergessen Sie nichts. Später können Sie die Ideen auf Ihre Listen schreiben. Dann vergessen Sie erst recht nichts mehr! Ich persönlich habe drei „Ideenbücher“, in die ich alles, was mir so einfällt oder was ich gehört oder gesehen habe, eintrage. Unter Umständen kann ich es mal gebrauchen. Und was ich Ihnen auch empfehlen kann:

  7. Nutzen Sie eine Tafel! Oder eine Magnet- oder Pinwand – oder so etwas in der Art. Ich habe in meinem Büro eine permanent überfüllte, theoretisch beschreibbare (wenn denn Platz wäre) weiße Magnetwand. Der Vorteil ist: Sie haben Ihre Themen, Ihre Impulse stets visualisiert vor Augen. Sie können nicht daran vorbei ohne sie nicht zu sehen. Was ganz gut wäre:

  8. Zeichnen Sie! Machen Sie von dem, was Ihnen durch den Kopf geht, nicht nur eine Notiz, sondern machen Sie gleich eine Skizze! Eine Infografik. Ein Bild. Was auch immer. Visualisieren Sie! Das ist eine sehr gute Methode! Wenn Sie meinen, dass Sie dazu keine Begabung haben, dann fangen Sie mit etwas Einfachem an. Zeichnen Sie zum Beispiel einen Kreis – und machen dann daraus einen Kugelfisch! Aller Anfang ist leicht! Entscheidend dabei ist

  9. Machen Sie einfach! Überlegen Sie nicht erst das „Für und Wider“ und das „Geht das überhaupt“ oder „Ist das wirklich sinnvoll“ … oder … oder … Nein, machen Sie einfach! Kreativität braucht vor allem das Machen! Und dann werden Sie sehen, wo es endet. Wenn Sie nichts machen, dann ist das Ende schon erreicht, bevor Sie überhaupt irgendetwas angefangen haben. Alles braucht einen Anfang! Apropos: Was auch immer einen Anfang hat:

  10. Lesen Sie Bücher! Lesen Sie so viel Sie können. Aber achten Sie darauf, dass auch ein paar gute Bücher dabei sind. Möchten Sie Empfehlungen? Ich geben Sie Ihnen: Daniel Kahneman mit Schnelles Denken, Langsames Denken. Oder: Rolf Dobellis Die Kunst des klaren Denkens. Vielleicht auch: Jonathan Franzen mit Die Korrekturen. Oder Steven Johnson: Wo die guten Ideen herkommen. Es gäbe noch viele Bücher, die es wert wären empfohlen zu werden. Aber lassen wir es bei diesen vier. Und nun ein letzter Tipp für drinnen – obwohl auch draußen sehr gut möglich:

  11. Haben Sie Sex! Ja, auch Sex soll für die Kreativität förderlich sein. Ist dafür eine Erklärung notwendig? Naja, eigentlich schon, denn auch die Enthaltsamkeit bringt angeblich ungeahnte Kräfte hervor. Also gibt es wohl Argumente dafür und dagegen. Aber wenn man schon die Wahl hat … ?

Hoch die Kreativität, Klappe die Letzte:

Besser der Spatz auf dem Dach und der Taube hinterher

Ob Sie sich nun drinnen oder draußen bewegen: Es gibt einige grundsätzliche Dinge, die Sie beachten müssen, um zu noch mehr Kreativität kommen zu können. Es betrifft sozusagen die Meta-Ebene; das Dach des Ganzen. Wie gelingt es Ihnen also ganz grundsätzlich, kreativ, und damit innovativ und ein lebendiges Mitglied einer agilen Organisation zu werden? Ein paar letzte Tipps.

  1. Arbeiten Sie zusammen! Sie sind alleine gut. Selbstverständlich. Aber suchen Sie sich die richtigen Menschen, teilen Sie diesen Ihre Herausforderungen und Ziele mit und holen Sie sich Impulse, Anregungen, Erfahrungen. Ganz im Sinne von Working Out Loud! Sie werden sehen: Sie werden dadurch effektiver, effizienter und ja, Sie werden dadurch auch kreativer! Machen Sie und zeigen Sie Ihre Fortschritte. Und dann …

  2. Holen Sie sich Feedback ein! Achten Sie dabei, dass Sie sich Feedback von konstruktiven und Ihnen wohlgesonnen, aber zu Ihnen ehrlichen Menschen einholen; und nicht von Miesepetern. Das bringt Sie nicht weiter. Konstruktive Menschen werden Ihnen Impulse geben, die Sie wieder verarbeiten können. So …

  3. Stellen Sie sich neuen Herausforderungen! Fordern Sie sich! Sie machen nicht nur das, was Sie schon immer gemacht haben. Suchen Sie ganz allgemein nach neuen Herausforderungen, von denen Sie nicht wissen, ob Sie das schaffen! Lassen Sie sich auf einen Auftrag ein, den Sie so noch nie gemacht haben. Machen Sie etwas Verrücktes! Beispiele dafür gibt es genug. Lassen Sie sich durch die Herausforderung inspirieren! Aber:

  4. Hören Sie auf, sich mit anderen zu vergleichen! Sie würden dadurch nur den anderen hinterherlaufen – und wo wäre beim Hinterherlaufen die Kreativität? Etwas so zu machen, wie andere das machen, ist der Tod der Kreativität. Bloß weil andere Kugelfische züchten, müssen Sie das noch lange nicht! Züchten Sie Krokodile! Was Sie dagegen sehr wohl machen können:

  5. Spionieren Sie bei dem Wettbewerber! Machen Sie das nicht, um ihn zu kopieren! Nein, schauen Sie, was er macht, der Wettbewerber. Und dann machen Sie es komplett anders. Oder Sie machen es sofort besser! Lassen Sie sich etwas einfallen, um dem Wettbewerber durch Ihre eigene Leistung eins auszuwischen! Das ist Kreativität! So machen es innovative und agile Organisationen.

Das waren meine 22 gesammelten Tipps für mehr Kreativität auf dem Weg zu möglichen Disruptionen! Ich habe sie Ihnen in Form einer Liste präsentiert. Diese können Sie nun abarbeiten. Wenn Sie dann noch Zeit finden, dann können Sie auch noch kreativ sein. Und selbstverständlich habe ich gesehen, dass es am Ende 23 Tipps wurden – man soll ja auch was Verrücktes machen: 22 ankündigen und dann 23 präsentieren … das schlägt dem Brunnen mit den Kugelfischen irgendwie schon das Fass aus. Heureka!

Herzlichst, Ihr Markus Reimer

 

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