By Nicole Mayer und Michaela Drascher on Donnerstag, 01. Februar 2018
Category: Qualität und Effizienz

RADAR Logik – Was ist das?

We got a thing that's called radar love“

All jenen, die sich mit Excellence nach EFQM beschäftigen, kommt sie früher oder später unter: Die RADAR Logik. Mit teils eigentümlichem Vokabular wirkt sie auf den ersten Blick ziemlich kompliziert. Dennoch ist sie ein unerlässlicher Baustein im EFQM Excellence Modell.

Doch was ist die RADAR Logik genau?

Wozu wird sie gebraucht? Woraus besteht sie? Und welchen Nutzen haben Sie davon, wenn Sie sich mit ihr auseinandersetzen?

Nachfolgender Beitrag versucht, all diese Fragen so einfach wie möglich zu beantworten.

Wofür steht RADAR?

RADAR hat nichts mit einem Funkortungsgerät zu tun sondern ist schlichtweg ein Akronym für Results – Approach – Deployment – Assessment – Refinement (also: Ergebnisse – Vorgehen – Umsetzung – Bewertung – Verbesserung).

RADAR ist eine von 3 Säulen des EFQM Excellence Modells, die da wären:

Sehr einfach gesagt, bilden die Grundkonzepte das Wertegerüst mit den Erfolgsfaktoren, die exzellente von nicht exzellenten Organisationen unterscheiden. Das Kriterienmodell nennt in 9 Hauptkriterien bzw. 32 Teilkriterien die Anforderungen, die an exzellente Unternehmen gestellt werden. Mit der RADAR Logik werden die Unternehmen bewertet und es wird ermittelt, wie gut ein Unternehmen ist bzw. wie hoch die Unternehmensqualität ausgeprägt ist.

Die RADAR Logik ist die Basis für die Bewertung nach dem EFQM Excellence Modell. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Bewertungsprozess und wird in jedem der 32 Teilkriterien des Kriterienmodells angewandt.

Die RADAR Bewertung stellt die Bewertung sowohl in Punkten (auf einer Skala von 0 – 1000 Punkten) als auch in % - Werten im Vergleich zum Ideal dar.

Die Bewertung gibt Aufschluss darüber, ob für jedes Teilkriterium der Regelkreis geschlossen ist und wie stark der jeweilige Bereich im Unternehmen ausgeprägt ist. Die Bewertung nach der RADAR Logik ermöglicht auch den direkten Vergleich mit anderen Unternehmen.

Mehr zum EFQM Excellence Kriterienmodell finden Sie in diesem Blog-Beitrag.


Wozu brauchen wir die RADAR Logik?

Wir wissen jetzt also, dass die RADAR Logik ein Bewertungsinstrument ist. Wir würden sogar weiter gehen und sie als wichtiges Managementwerkzeug bezeichnen, denn mit RADAR können Sie die Ergebnisse und die Aktivitäten, die zu den Ergebnissen führen, strukturiert hinterfragen und nachvollziehbar bewerten. Das Tolle ist, dass die einzelnen Bereiche nicht losgelöst von den anderen betrachtet werden, sondern immer die Zusammenhänge – die Wechselwirkungen – untereinander mitschwingen.

Die Grundidee ist: das Niveau von Unternehmen und deren Entwicklungsfähigkeit zu bewerten und davon ausgehend, kontinuierliche Verbesserung in Gang zu setzen.

Lassen Sie uns dafür die einzelnen Schlagwörter Results – Approach – Deployment – Assessment – Refinement genauer betrachten.

 Und nun noch eine kurze „Sprachschule“.

Diese 5 Schlagwörter werden „Elemente“ genannt.

Das Element Results fokussiert auf die Ergebnis-Kriterien des EFQM Excellence Modells, die Elemente Approach, Deployment sowie Assessment & Refinement auf die Befähiger-Kriterien.

Jedes Element ist in Attribute gegliedert.

Die Elemente und Attribute müssen für jedes Teilkriterium des EFQM Kriterienmodells behandelt werden, um schlussendlich zu einer konsistenten Punktebewertung zu kommen (wobei – wie vorhin erwähnt wurde – natürlich immer die Wechselwirkungen miteinbezogen werden). Also, für die Teilkriterien auf der Befähigerseite sehen wir uns die Elemente Approach, Deployment sowie Assessment & Refinement (und die dazugehörigen Unterpunkte – die „Attribute“) an, für die Ergebnisseite das Element „Results“.

Für die Beurteilung sind wir immer auf der Suche nach Stärken und Verbesserungspotenzialen. Das ist nämlich ein weiterer toller Punkt: wir bewerten mittels der RADAR Logik nicht nur quantitativ (d.h. „das Unternehmen hat soundsoviele Punkte“) sondern wir identifizieren Stärken und Verbesserungspotenziale zu allen Teilkriterien mithilfe von RADAR.

Stärken sind gute, gehaltvolle Nachweise zu den RADAR-Attributen.

Verbesserungspotenziale sind schwache/nicht erbrachte Nachweise zu den RADAR-Attributen.

Und diese Stärken und Verbesserungspotenziale sind der eigentliche große Mehrwert. Sie wissen als Unternehmen, welche Stärken Sie ausbauen und welche Verbesserungspotenziale Sie bearbeiten sollten, um so langfristig betrachtet besser zu werden, Ihr Unternehmen weiterzuentwickeln und sich vom Mitbewerb abheben zu können und erfolgreich zu sein.

Die Punktebewertung hat den immensen Vorteil, dass Sie sich auf quantitativer Ebene mit anderen Unternehmen vergleichen können. Sie können also Ihr gesamtes Niveau der Unternehmensqualität vergleichen oder auch nur einzelne Bereiche herauspicken. Z.B. Können Sie sich ansehen: wie gut sind meine Prozesse im Vergleich zu anderen, im Vergleich zu Preisträgern, im Branchenvergleich usw. Und da die RADAR Logik weltweit angewandt wird (dieselbe Bewertungslogik wird international angewandt!) können Sie sich auch global vergleichen (die EFQM stellt hierfür gerne Benchmarks zur Verfügung.)

Hinter der RADAR Logik steckt natürlich noch viel mehr. Wie genau die RADAR Logik aufgebaut ist, welche Attribute es gibt und wie diese bewertet werden, erfahren Sie in einem kommenden Blog-Beitrag.