Die Landwirtschaft nimmt in Österreich noch immer eine sehr wichtige Rolle ein. Wie die Statistiken zeigen, ist der Anteil der Erwerbstätigen in der Industrie über die letzten Jahre hinweg leicht gesunken. Dennoch bleibt er eine bedeutende wirtschaftliche Stütze. Auch für die Landwirtschaft führt kein Weg an erneuerbaren Energien vorbei. Das trifft vor allem Niederösterreich.
3,9 % sind in der Landwirtschaft tätig
Aktuelle Zahlen und Bilanzen zeigen die Verteilung der Erwerbstätigen in Österreich auf. Trotz aller düsteren Zukunftsprognosen erreicht die Landwirtschaft als einer der drei Wirtschaftssektoren konstante Zahlen. 2018 waren laut Statista nach wie vor 3,9 % aller Österreicher in der betroffenen Branche tätig. Damit blieb die Zahl im Vergleich zu 2017 gleich. In den letzten zehn Jahren sank der Anteil dank veränderter Grundbedingungen und Anforderungen an die Branche von 5,3 % um 1,4 %. Trotz insgesamt rückläufiger Tendenz bleibt die Landwirtschaft vor allem in Niederösterreich ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Hier sind 675.700 der insgesamt 1.328.900 Hektar des Landes aufzufinden, was mehr als der Hälfte der Ackerfläche Österreichs entspricht.
Insbesondere in der Steiermark sind teils große Rückgänge zu beklagen. Die Flächenverluste betrugen von 1990 bis 2016 fast 100.000 Hektar. In Burgenland und Wien fiel die dieser sogar noch deutlich größer aus und betrug 12,1 % beziehungsweise 31,4 %. Die Gesamtentwicklung wird noch kritischer, wenn man sich die gesamte Europäische Union anschaut. So wird auf den Bauernhöfen oftmals an der Armutsgrenze gewirtschaftet, obwohl ihre Größe insgesamt ansteigt. Doch auch in Österreich beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen vergleichsweise geringe 21.000 €. Die EU tut sich vergleichsweise schwer, Lösungen für die offensichtlichen Probleme zu finden. Vor allem die erneuerbaren Energien könnten eine wichtige Option darstellen.
Erneuerbare Energien noch ein junger Faktor
Es ist nicht so, als ob die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert wäre. Beim Einkauf im Supermarkt vor Ort werden die Produkte mit mehr oder weniger Bewusstsein in den Wagen gelegt. Auch die Gaming-Welt unterstreicht mit ihren Veröffentlichungen, dass die Landwirtschaft durchaus Beachtung findet. Wer erinnert sich nicht an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die auf der Gamescom 2017 den Landwirtschafts-Simulator anspielte? Auch weniger an der Realität ausgerichtete Spiele wie Klondike: The Lost Expedition sind beliebt. Der Farming-Aspekt wird im Landwirtschaftsmodus des Games hier mit dem Erkunden neuer Gegenden kombiniert. Farmville befand sich als Facebook-Klassiker ebenfalls lange Zeit im öffentlichen Fokus. Das Thema Landwirtschaft ist schon länger mit unserem Alltag verwoben; dennoch war es erst in den letzten Jahren der Fall, dass sich Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien ihren Platz in der Landwirtschaft erkämpften.
Ein interessantes Konzept ist zum Beispiel das der Agrophotovoltaik. Hierbei wird die betroffene Ackerfläche doppelt genutzt. Einerseits wird eine Solaranlage installiert. Unter dieser wachsen wiederum Produkte wie Getreide, Kartoffeln oder Sellerie. In den Tests des bayerischen Fraunhofer-Instituts wurden mit diesem Konzept dank des Schattens sogar höhere Ernteerträge als zuvor erzielt. Österreich ist bereits jetzt eine führende Nation in der Nutzung erneuerbarer Energien. Laut Zahlen aus dem Jahr 2017 werden 32,6 % des Bruttoendenergieverbrauchs durch erneuerbare Quellen erzielt. Damit liegt die Alpenrepublik auf Platz 5 Europas. Höhere Werte erreichen nur die Skandinavier sowie Lettland. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl in den kommenden Jahren noch weiter ansteigt. Wenn es der österreichischen Landwirtschaft letztlich in die Karten spielt, wird sich niemand über diese Entwicklung beklagen. Angesichts der Gesamtsituation der Branche sind gute Nachrichten durchaus vonnöten.
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