Mit der Verbreitung der vorgehängten, hinterlüfteten Fassadensysteme (VHF) haben sich auch die legitimen Ansprüche der Kunden erhöht. Für die Sicherung der Qualität sind deshalb zulässige Toleranzen in der Verarbeitung maßgeblich. Der ÖFHF hat sich deshalb intensiv mit erlaubten Toleranzen befasst, um einerseits eine ästhetisch wirkungsvolle als auch technisch verlässliche VHF zu realisieren.
Mit dem im Frühjahr 2017 veröffentlichten „Merkblatt Toleranzen“ werden zudem die ohnedies bereits sorgsamen Verbandsregeln und bestehenden Merkblätter in wichtigen Details ergänzt und modernisiert. Die dafür gebildete Arbeitsgruppe des ÖFHF unter der Leitung des zertifizierten Sachverständigen Ing. Werner Linhart hat das sensible Thema ausführlich erörtert. „Das Resultat dieses engagierten Arbeitsprozesses sind Empfehlungen zur Vereinbarung von Toleranzen bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden“, wie Linhart erklärt. Eine erste öffentliche Präsentation und Diskussion dieser neuen Toleranzen fand bereits am 13. Oktober 2016 im Rahmen des jährlichen Themenabends des ÖFHF im Linzer Designcenter statt.
Perfektion ist das Ziel – angewandte Erfahrung der Weg dorthin
Vorgehängte, hinterlüftete Fassadensysteme jeder Bauart bilden bei fachgerechter Planung und Montage eine hochwertige, optisch äußerst ansprechende Gebäudehülle. Auch wenn VHF- Bekleidungen im Vergleich zu anderen Wandsystemen hinsichtlich Exaktheit und Planmaß optimal abschneiden, können Herstell- und Montagetoleranzen nie völlig ausgeschlossen werden.
„Ziel ist es, Vertragsklarheit hinsichtlich sinnvoller und zulässiger Toleranzen und damit Klarheit und Rechtssicherheit für Auftraggeber und Auftragnehmer zu schaffen. Denn je nach definierter Toleranzstufe können Unebenheiten, Fugentoleranzen und Farbunterschiede bei ungünstigen Lichtverhältnissen unterschiedlich sichtbar werden“, macht Linhart aufmerksam.
Die bisher vorliegenden Normen und Regelwerke, insbesondere die ÖNORM DIN 18202, reichen in der Regel nicht aus, um ein für VHF passendes »Soll« für Maß- und Ebenheitstoleranzen vertraglich definieren zu können. Das »Merkblatt Toleranzen« bietet hier eine qualifizierte Richtlinie, um einerseits den steigenden Ansprüchen der Auftraggeber und andererseits der technischen Machbarkeit bei der Fertigung und Montage gerecht zu werden.
Gewünschte Qualitätsstandards können so noch im Zuge der Ausschreibung und spätestens vor Beauftragung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmern exakt festlegt werden.
Viel ist in letzter Zeit über die Überregulation, über ein Übermaß an Normen zu lesen. Doch im Sinne der Qualitätssicherung sind Verfahren und Montagen durch größtmögliche Vorhersehbarkeit und Überprüfbarkeit zu optimieren: Nur eine Norm im Sinne einer angewandten Erfahrung vieler garantiert diese Qualitätssicherung. Bislang fehlten Regelwerke zur Definition von Toleranzen der fertigen Fassade hinsichtlich Farbton, Glanz und anderem vollständig. Das vom ÖFHF erarbeitete „Merkblatt Toleranzen“ steht ab Ende Januar 2017 als Download auf 22TUwww.oefh.atU22T bereit und enthält Empfehlungen zur Vereinbarung sinnvoller Toleranzen. Empfehlungen sind letztlich Erfahrungswerte, die helfen, die hohe Qualität und die Langlebigkeit von VHF sicher zu stellen.
Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden(ÖFHF)
Campus 21, Europaring F15 /303
A-2345 Brunn am Gebirge
Telefon: 01/ 890 38 96
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