Der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen sollte heutzutage selbstredend sein. Dennoch war es auch der neuen Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen wichtig, diese Selbstverständlichkeit im sogenannten »European Green Deal« festzuschreiben. Die politischen Vorgaben untermauern damit die jahrelangen Bemühungen der mineralischen Baustoffwirtschaft.
Beton, Ziegel und Naturstein sind Baustoffe, die seit Jahrtausenden von der Gesellschaft dann gebraucht und verwendet werden, wenn sie wächst. Man stillt damit das gesellschaftliche Grundbedürfnis nach Sicherheit – das Dach über dem Kopf – und ermöglicht den Bau notwendiger Infrastruktur wie Verkehrswege, Kläranlagen oder Bildungseinrichtungen.
Dass die heimische mineralische Baustoffwirtschaft dabei den Bedarf nur zu einem geringen Teil aus Rezyklaten decken kann, belegen die Zahlen. So werden gemäß Bundesabfallwirtschaftsplan bereits rund 90% der durch Abbruch entstehenden mineralischen Baurestmassen wiederverwertet. Aber diese Mengen reichen lediglich aus, um 9% des Jahresbedarfs abzudecken.
Es braucht daher auch weiterhin Eingangs-Massenströme aus natürlichen Ressourcen in den Kreislauf. Denn selbst bei hundertprozentiger Rezyklierung kann der Bedarf der heimischen Gesellschaft nach diesen Grundgütern nicht gestillt werden.
Ökologischer Vorreiter
Die heimische, vorwiegend regional produzierende Baustoffwirtschaft ist in dieser Hinsicht Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Rezyklierbarkeit, aber auch wenn es darum geht, den Fortbestand der Artenvielfalt zu sichern. So konnten in den vergangenen 20 Jahren viele seltene Tier- und Pflanzenarten in aktiven und rekultivierten oder renaturierten Rohstoffgewinnungsstätten angesiedelt werden und so vor deren Ausrottung geschützt werden.
Aus der Geschichte lernen
Aber vor allem wenn es um die Rezyklierbarkeit der mineralischen Bauprodukte geht, lohnt ein Blick in die Geschichtsbücher. Denn die Grundfesten vieler moderner europäischer Großstädte wurden aus den Resten römischer Siedlungen gebaut. Die mineralischen Baustoffe der ehemaligen Wiener Stadtmauer bilden die Fundamente der Ringstraßenpalais.
Kurzum, mineralische Baustoffe werden nur selten verbraucht. Sie werden vor allem gebraucht – und dies über Jahrtausende hinweg. Die Langlebigkeit der Produkte ist daher mit ein Grund, warum es im Kreislauf kaum Sekundärrohstoffströme gibt.
Rezyklierung ist daher kein Gebot der Stunde, sondern eine Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft, die von der mineralischen Baustoffwirtschaft seit Generationen wahrgenommen wird.