Die Ergebnisse der Konjunkturerhebung in der Stein- und keramischen Industrie zeigen, dass die Sorgenfalten in den Unternehmen keineswegs geglättet sind. Dennoch hält die Branche am Kurs fest, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Leider legt die Politik den Unternehmen Stolpersteine in den Weg.
Für das erste Halbjahr ergibt sich über alle Branchen ein Umsatzminus von über 7 %, auch der Rückgang der Beschäftigten von fast 5 % lässt wenig Freude aufkommen. Im Bereich der Industriezulieferer fiel der Beschäftigtenrückgang noch deutlich höher aus.
Einmal mehr hat sich aber gezeigt, dass die Baubranche eine der wirtschaftlichen Stützen unserer Gesellschaft ist und die Bauzulieferer dazu einen essentiellen Beitrag leisten. Als Regionalversorger konnten diese Unternehmen selbst in der kritischen Zeit gekappter internationaler Lieferketten eine kontinuierliche Versorgung der heimischen Bevölkerung sicherstellen.
Beton, ein klimaschonender Baustoff
Trotz der nicht erbaulichen Halbjahresergebnisse und dem deutlich erkennbaren wirtschaftlichen Rückgang hält die Baustoffindustrie nach wie vor an ihren Zielen fest, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auch wenn es jene, die lieber in der Vergangenheit schwelgen und für die Zukunft wenig übrig haben, nicht wahrhaben wollen, so speichern auch mineralische Baustoffe CO2 ein. Was international längst bekannt ist, hat die ETH Zürich weiter untersucht und dem Baustoff Beton sogar eine klimaschonende Wirkung attestiert.
Aber auch die Zementindustrie stellte erst kürzlich mit Partnern aus der Energiewirtschaft ein Projekt vor, dass das aus dem Rohstoff Kalk freiwerdende CO2 im Stoffkreislauf hält, so dass es nicht mehr freigesetzt wird. All diese Aktivitäten zeigen, welche Potenziale noch vor uns liegen und warum es sich lohnt – trotz rückläufiger Konjunktur – weiter in (teure) Entwicklung zu investieren. Will man dem Klimawandel ernsthaft entgegenwirken, sind alle Wege zu beschreiten.
Politik muss über den Tellerrand blicken
Völlig unverständlich ist daher, dass die Bemühungen der Massivbaustoffbranche seitens der Politik torpediert werden. Es ist zu begrüßen, wenn man für konjunkturfördernde Maßnahmen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen will, um dem Gebäudesektor ein Holzbauprogramm zu verordnen. Strikt abzulehnen ist dies allerdings dann, wenn es nur einer Branche zugute kommt und die Bemühungen der Massivbaustoffhersteller dadurch untergraben, ja sogar behindert werden – obwohl deren Beitrag zum Klimaschutz international längst anerkannt ist.
Es darf also zu Recht die Frage gestellt werden, ob die Politik den Wettbewerb absichtlich behindern will oder ob man schlichtweg einfach noch nicht alle Informationen eingeholt hat. Ersteres wäre verwerflich, Zweiteres kann bei einseitiger Beratung passieren. Es empfiehlt sich daher dringend ein Blick über den Tellerrand. Der ist kostenlos, tut nicht weh und eröffnet im Optimalfall eine neue Perspektive!