By Andreas Pfeiler on Dienstag, 12. November 2013
Category: Architektur, Bauen & Wohnen

Zukunftssicheres Bauen im Fokus

Im Vorfeld der zweitägigen »Sustainable Buildings Konferenz 2013« an der Technischen Universität Graz lud BAU!MASSIV! am 25. September 2013 zum Symposium »Zukunftssicheres Bauen«.

Als Diskussionsgrundlage für das Symposium »Zukunftssicheres Bauen« dienten die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu den Wohnwünschen der jungen Österreicher. Diese wünschen sich laut Umfrage ein massiv errichtetes Einfamilienhaus am Stadtrand mit guter Infrastruktur und Verkehrsanbindung. 82 % präferieren einen Massivbau, 10 % einen Mischbau. Die gewünschte Größe liegt bei durchschnittlich 167 m² Wohnfläche sowie 470 m² Garten.

Einseitige Nachhaltigkeitsdebatte
Wie sehr Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen bzw. vor welchen zukünftigen Herausforderungen uns das Thema nachhaltige Stadtentwicklung und Bauen stellt, zeigte sich in der anschließenden Diskussionsrunde mit nationalen und internationalen Experten. Dass der schonende Umgang mit Ressourcen (Flächenverbrauch, Artenvielfalt, Materialverbrauch) eine große Rolle spielt, wurde ebenso betont wie die Tatsache, dass das zukunftsweisende Bauen nicht ohne geregelten Nachhaltigkeitsleitfaden auskommen wird. Auch kam ganz klar zum Ausdruck, dass die derzeit vielerorts geführte Nachhaltigkeitsdebatte oftmals eine einseitige Ökodebatte ist. Die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Säule der Nachhaltigkeit werden meist übersehen; sie sind aber eng mit Baukultur verknüpft. Nachhaltigkeit beginnt bei einer langen Nutzbarkeit von Gebäuden, geht über gute Architektur und Funktionalität sowie Adaptierbarkeit und endet bei der Recyclierbarkeit von Abbruchmaterialien.

Rahmen gefordert
Eine lange Lebensdauer in Kombination mit Adaptierbarkeit der Nutzung für ein generationenübergreifendes Wohnen ist ein äußerst sinnvoller Ansatz für nachhaltige Gebäudekonzepte. Die anzusetzende Lebensdauer von nachhaltigen Wohngebäuden muss sinnvollerweise mit den tatsächlichen, lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen vereinbar sein. Diese liegt in Österreich durchschnittlich jenseits von 100 Jahren. Leider fehlt bis dato ein Regelungsrahmen für nachhaltiges Bauen in Österreich. Es gilt den Nachholbedarf an nachhaltigen Gebäudekonzepten zu überwinden, insbesondere bei der sozialen Nachhaltigkeit. Denn nur umfassend nachhaltiges Bauen bedeutet auch zukunftsfähiges Bauen.